Kosmisches Mysterium: Was ist die Dunkle Energie und warum treibt sie unser Universum immer schneller auseinander? Diese Frage wollen Astronomen mithilfe eines neuen Weltraumteleskops klären, das am 21. Juni vom Weltraumbahnhof Baikonur aus ins All startet. Das Röntgenteleskop eROSITA wird Galaxienhaufen, Schwarze Löcher und Supernova-Überreste kartieren. Aus diesen Daten erhoffen sich die Forscher neue Informationen über die Natur der Dunklen Energie.
Die Dunkle Energie ist weder sichtbar noch messbar, macht aber fast 70 Prozent des Universums aus. Diese geheimnisvolle Kraft ist der Gegenspieler der Gravitation und sorgt dafür, dass sich die kosmische Expansion immer weiter beschleunigt. Doch welcher Natur die Dunkle Energie ist und welche physikalischen Prinzipien ihr zugrunde liegen, ist noch immer völlig unbekannt. Sie passt zu keinem bekannten Baustein in unserem Standardmodell der Physik.
Neuer Blick auf den Röntgenhimmel
Neue Informationen zur Dunklen Energie erhoffen sich die Astronomen nun von eROSITA. Das deutsche Röntgenteleskop startet am 21. Juni 2019 vom Weltraumbahnhof Baikonur aus in den Weltraum. Die Trägerrakete bringt das Teleskop zum Lagrange-Punkt 2, einer 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Stelle im All, die Weltraumteleskopen einen stabilen, von der Sonne abgeschirmten Beobachtungsstandort bietet.
Von diesem Aussichtsposten aus soll das Röntgenteleskop die bisher umfangreichste kosmische Inventur des „heißen“ Universums beginnen. Dafür wird eROSITA den gesamten Himmel nach Quellen energiereicher Röntgenstrahlung abtasten und diese in den nächsten vier Jahren kartieren. Darunter sind Galaxienhaufen, aktive Schwarze Löcher, Supernova-Überreste, Röntgendoppelsterne sowie Neutronensterne.