Leuchtende Schleier: Zum ersten Mal haben Astromomen ein Polarlicht auf einem Himmelskörper jenseits unseres Sonnensystems entdeckt – auf einem 18 Lichtjahre entfernten Braunen Zwerg. Erzeugt werden diese Auroren wahrscheinlich ähnlich wie auf dem Gasriesen Jupiter. Das wiederum bestätigt, das Braune Zwerge in mancher Hinsicht eher großen Planeten ähneln als kleinen Sternen, so die Forscher im Fachmagazin „Nature“.
Die Erde hat sie, der Saturn, der Jupiter und sogar unser Nachbar Mars: Das faszinierende Phänomen der Polarlichter kann man in unserer kosmischen Nachbarschaft gleich bei mehreren Planeten betrachten. Während die Auroren in unserem Sonnensystem jedoch recht gut untersucht sind, blieb unklar, ob es solche Polarlichter auch auf Objekten außerhalb unseres Sonnensystems gibt – und in welcher Form.
Auffällige Radiosignale
Das hat sich nun geändert. Denn Gregg Hallinan vom California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena und seine Kollegen haben erstmals ein Polarlicht auf einem Himmelskörper außerhalb des Sonnensystems aufgespürt: auf einem Braunen Zwerg. Diese gelten als gescheiterte Sterne, weil ihre Masse nicht ausreicht, um im Inneren die Kernfusion zu zünden. Sie bewegen sich daher im Grenzgebiet zwischen echten Sternen und großen Gasplaneten.
Als die Astronomen den Braunen Zwerg LSR J1835+3259 mit den Radioteleskopen des Very Large Array (VLA) ins Visier nahmen, registrierten sie auffällige, gepulste Radiosignale. Auch mit optischen Teleskopen beobachteten sie pulsierende Strahlenemissionen im Takt der Rotationsperiode des Zwergs. Aus der Lage der Strahlenquelle in der Atmosphäre und den spektroskopischen Eigenschaften schließen die Forscher, dass es sich um ein Polarlicht handeln muss.