Geheimnisvolles Objekt: Seit Freitag ist eine NASA-Raumsonde zu einem ungewöhnlichen Himmelskörper unterwegs – dem Metall-Asteroiden Psyche. Anders als alle zuvor erkundeten Asteroiden besteht dieser mehr als 230 Kilometer große Brocken vorwiegend aus Metall. Es könnte sich um den von Kollisionen freigelegten Kern eines Planetenbausteins handeln – aber auch um etwas noch völlig Unbekanntes, wie die NASA erklärt. Die Psyche-Mission soll dieses noch rätselhafte Objekt näher erforschen.
In den letzten Jahren standen Asteroiden zunehmend häufiger im Zentrum von Weltraummissionen: Sowohl die japanische Sonde Hayabusa-2 als auch die NASA-Sonde OSIRIS-REx haben Proben von verschiedenen Asteroiden zur Erde zurückgebracht. Im Herbst 2022 hat die DART-Mission zum ersten Mal einen Asteroiden durch Rammen aus seiner Bahn gelenkt – ein wichtiger Test für die Asteroidenabwehr. Alle bisher näher untersuchten Asteroiden haben jedoch eines gemeinsam: Sie bestanden vorwiegend aus Gestein.
Metallkern eines Planetenbausteins – oder etwas ganz Neues?
Doch bei Psyche ist das anders: Der rund 280 mal 235 Kilometer große Asteroid kreist im äußeren Teil des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter und besteht zum großen Teil aus Metall – ähnlich wie manche Eisenmeteoriten, aber auch wie die Kerne von Planeten wie Erde, Mars oder Merkur. Er stellt damit eine Art von Himmelskörpern dar, der noch nie zuvor näher erkundet oder untersucht worden ist. Wie Psyche entstanden ist und woraus der Asteroid genau besteht, ist noch völlig unbekannt.
„Psyche könnte das Bruchstück des eisenreichen Kerns eines Planetesimals sein oder der gesamte Kern eines solchen Planetenbausteins aus der Frühzeit des Sonnensystems“, erklärt die NASA. Durch Kollisionen könnte die ursprüngliche Gesteinshülle dieses Planetenbausteins zerstört worden sein, so dass nur der Kern übrigblieb. „Denkbar wäre aber auch, dass Psyche das Fragment einer ganz anderen, noch unbekannten Art von Objekt aus dem frühen Sonnensystem ist“, so die NASA.