Blick zurück: Wenige Minuten nach ihrem erfolgreichen Start am 14. April hat die europäische Raumsonde JUICE ihre ersten Selbstporträts geschickt. Sie zeigen Teile der Sonde mit der Erde im Hintergrund. Die Bilder sind gering aufgelöst, weil die Monitoring-Kameras der Sonde nur dazu da sind, den eigenen Zustand inklusive der Solarsegel und Antennen zu überwachen. Die wissenschaftlichen Kameras werden erst kurz vor dem Ziel, dem Jupitersystem, aktiv.
Die europäische Raumsonde JUICE (Jupiter Icy Moons Explorer) ist am 14. April 2023 vom Weltraumbahnhof in Guayana zum Jupitersystem gestartet. Nach achtjähriger Anreise soll sie dort vor allem die größten Monde des Gasriesen erforschen – Europa, Ganymed und Kallisto. Alle drei besitzen unter ihrer dicken Eiskruste flüssige Ozeane, die lebensfreundliche Bedingungen bieten könnten – und daher als aussichtsreichster Ort für außerirdisches Leben im Sonnensystem gelten.
Blick zurück kurz nach dem Start
Wenige Minuten nach ihrem Start hat die Raumsonde JUICE erste Bilder geschickt. Sie zeigen die Erde zusammen mit Teilen der noch zusammengefalteten Radarantenne der Sonde. Die 16 Meter lange Antenne des RIME-Instruments (Radar for Icy Moons Exploration) soll durch die dicke Eiskruste der Jupitermonde hindurchblicken und genauere Daten zu den subglazialen Ozeanen liefern. Sie wird erst in den kommenden Tagen entfaltet.
Aufgenommen hat JUICE diese Selfies um 14:22 Uhr unserer Zeit, wenige Minuten nach dem Start. Daher ist in den Bildern die Erde noch prominent im Hintergrund sichtbar. Erstellt wurden die Aufnahmen nicht mit einer der hochauflösenden wissenschaftlichen Kameras der Sonde – diese sind während der Anreise zum Jupitersystem noch nicht aktiv. Stattdessen stammen die Aufnahmen von den beiden Juice Monitoring Cameras (JMC). Sie produzieren nur Bilder von 1024 Pixel Größe.
Zwei Kameras für die Status-Überwachung
Die beiden geringauflösenden Monitoring-Kameras dienen dazu, den Zustand der Sonde zu überwachen und das Ausklappen der verschiedenen Antennen zu zeigen. Außerdem sollen sie bei den verschiedenen Schwunghol-Manövern der Raumsonde an Erde, Mond und Venus Informationen liefern. Die Kamera JMC1 sitzt am Vorderende der Sonde und schaut diagonal aufwärts. Ihr Blickfeld umfasst Teile der Solarsegel und später einige Antennen. JMC2 ist auf der Oberseite der Raumsonde angebracht, von wo aus sie das Ausklappen der RIME-Radarantenne überwachen kann.
Quelle: European Space Agency (ESA)