Blick zurück zum Anfang: Das James-Webb-Weltraumteleskop hat erstmals Lichtspektren der ältesten Galaxien unseres Kosmos erstellt. Sie zeigen das Alter und die Merkmale von Galaxien, die mehr als 13,4 Milliarden Jahre alt sind. Die älteste von ihnen existierten schon 325 Millionen Jahre nach dem Urknall. Schon diese ersten Spektren liefern neue Einblicke in die Entstehung der ersten Galaxien im frühen Kosmos – und sie sind erst der Anfang.
Wann entstanden die ersten Sterne und Galaxien im Kosmos? Und wie waren sie beschaffen? Eine Antwort auf diese Fragen soll das neue James-Web-Weltraumteleskop liefern. Denn dank seiner hochauflösenden Infrarotoptiken kann es weiter ins All hinausblicken als jedes Teleskop vor ihm. Sein Near-Infrared Spectrograph (NIRSpec) ist eigens darauf ausgelegt, das schwache Nahinfrarotlicht der ältesten Galaxien in seine spektralen Bestandteile zu zerlegen.

Blick zurück zu den ersten Galaxien
Schon in den ersten Aufnahmen des neuen Weltraumtelekops hatten Astronomen mehrere Objekte entdeckt, die zu den ältesten bekannten Galaxien gehören könnten. Der GLASS-z13 getaufte Galaxienkandidat hat eine Rotverschiebung von 13,1 und könnte demnach schon gut 300 Millionen Jahre nach dem Urknall existiert haben. Für diese und einige weitere mit anderen Teleskopen entdeckten Kandidaten fehlten jedoch bisher genauere Spektraldaten, die ihr Alter und ihre Zusammensetzung belegen.
„Es ist wichtig zu belegen, dass diese Galaxien tatsächlich schon im frühen Universum existierten, denn auch uns nähere Galaxien können unter bestimmten Umständen ein höheres Alter vorgaukeln“, erklärt Emma Curtis-Lake von der University of Hertfordshire. Jetzt liefert das James-Webb-Teleskop erstmals genaue Spektren für 250 solcher frühen Galaxien. Erstellt wurden die Spektren mithilfe des NIRSpec-Instruments, das mithilfe seines PRISM-Filters Nahinfrarotlicht von 0,6 bis 5,3 Mikrometern Wellenlänge aufnimmt und zerlegt.