Knapp daneben: In fünf Jahren wird der 350 Meter große Asteroid Apophis sehr nah an der Erde vorbeifliegen – er passiert uns knapp unterhalb der geostationären Umlaufbahn. Diese Chance wollen Forschende nutzen, um mehr über solche potenziell gefährlichen Erdbahnkreuzer zu erfahren. Ein deutsches Team konzipiert bereits Konzepte für einen Kleinsatelliten, der den Asteroiden bei seiner Passage im April 2029 begleiten und erforschen soll.
Sein Name kommt nicht von ungefähr: Der Asteroid (99942) Apophis ist nach dem ägyptischen Gott der Zerstörung benannt, weil er der Erde in den nächsten Jahrzehnten gleich mehrfach gefährlich nahe kommt. Lange befürchteten Astronomen sogar, der rund 350 Meter große Asteroid könnte auf der Erde einschlagen, das Risiko wurde kurzzeitig auf 2,7 Prozent beziffert – zum ersten Mal überhaupt bei einem so großen Brocken.
Naher Vorbeiflug am 13. April 2029
Die Folgen eines solchen Treffers wären enorm. „Allein der Einschlagskrater dürfte einen Durchmesser von einigen Kilometern haben, und die Wucht des Aufpralls könnte eine Fläche von der Größe Mitteleuropas verwüsten“, sagt Jonathan Männel von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Doch zumindest in den nächsten 100 Jahren wird Apophis die Erde verschonen, wie Bahnberechnungen der NASA ergeben haben. Demnach wird der Asteroid uns zwar mehrfach nahe kommen, aber nicht einschlagen.
Der nächste Vorbeiflug ist dabei besonders knapp: Am 13. April 2029 wird der Apophis im Abstand von nur rund 31.000 Kilometern über uns hinweg fliegen – knapp innerhalb der geostationären Umlaufbahn. Er wird dann mit bloßem Auge als kleiner Lichtpunkt am Abendhimmel sichtbar sein. Dieses Ereignis bietet Astronomen die einmalige Chance, mehr über solche erdnahen Asteroiden zu erfahren. Denn im Schnitt kommt es nur alle 100 Jahre einmal zu einer Annäherung eines Brockens dieser Größe.