Das am 27. Dezember 2006 ins All gestartete Weltraumteleskop COROT hat jetzt zum ersten Mal sein „Auge“ geöffnet. Die erste Aufnahme des speziell auf die Entdeckung erdähnlicher Planeten ausgelegten Teleskops bestätigt die erhofft hohe Qualität der Daten. Nach einer kurzen Testphase soll der offizielle Beobachtungsbetrieb im Februar beginnen.
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Die Suche nach extraterrestrischen Planeten ist ein wichtiges Forschungsfeld der Astronomie. Bisher jedoch konnten nur mindestens Jupiter große Gasriesen ausfindig gemacht werden. Für die meist kleineren steinigen, und damit eher erdähnlichen Planeten reichte die Auflösung bisheriger Instrumente nicht aus. Die von der europäischen Weltraumagentur ESA und der französischen Raumfahrtbehörde CNES finanzierte COROT-Mission soll hier Abhilfe schaffen. Das nur 30 Zentimeter große Weltraumteleskop ist darauf spezialisiert, die minimalen Schwankungen in der Helligkeit von Sternen auszumachen, wie sie durch das Vorbeiziehen eines Planeten vor dem Stern entstehen.
Gleichzeitig ist das Teleskop auch die erste europäische Mission die Daten auf dem relativ neuen Feld der Asteroseismologie sammeln wird. Dabei geht es darum, feine Bebenwellen auf der Oberfläche eines Sterns anhand kleinster Helligkeitsunterschiede zu identifizieren und daraus auf die chemische Zusammensetzung, das Alter und die Masse des Sterns zu schließen.
Das Weltraumteleskop umkreist die Erde in einer nahezu kreisförmigen Umlaufbahn in zwischen 895 und 906 Kilometern Höhe. Seit dem 2. Januar 2007 läuft der Kalibrierungsprozess der Lichtsensoren, der paradoxerweise in völliger Dunkelheit ablaufen muss. Pixel für Pixel werden dabei die Detektoren auf ihre Funktionsfähigkeit und korrekte Einstellung getestet. Die erste Aufnahme von COROT entstand am 18. Januar dieses Jahres, als nach dieser Kalibrierung die Schutzhülle des Teleskops entfernt wurde und zum ersten Mal das Sternenlicht die „Augen“ des Teleskops erreichte. Mit dem Rücken zum Zentrum der Milchstraße richtete COROT dabei seinen Blick auf die Sterne in der Konstellation „Einhorn“, einer Region nahe dem bekannten Wintersternbild des Orion.
Die Aufnahme sorgte für Erleichterung unter den verantwortlichen Wissenschaftlern, denn seine Qualität ist so gut wie erhofft. „Das ist eine wirklich gute Nachricht“, erklärte Malcolm Fridlund, Projektwissenschaftler der ESA.
(ESA, 25.01.2007 – NPO)