Tod eines Massemonsters: Zum ersten Mal haben Astronomen einen Beweis dafür gefunden, dass die extrem massereichen Wolf-Rayet-Sterne tatsächlich in einer gewaltigen Sternenexplosion enden. Indiz dafür sind verräterische Spektrallinien in einer frischen Typ IIb-Supernova, 360 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Dieser Fund liefert neue Erkenntnisse über den Tod dieser und anderer extrem massereicher Sterne, so die Forscher im Fachmagazin „Nature“.
Extrem massereich, hellblau und fünf Mal heißer als die Sonne: Wolf-Rayet-Sterne sind die Exoten unter den stellaren Schwergewichten. Denn im Gegensatz zu anderen massereichen Sternen haben sie einen Großteil ihrer Wasserstoffhülle bereits verloren. Trotzdem besitzen sie noch immer zwischen 25 und weit über 100 Sonnenmassen – konzentriert auf nur den drei bis vierfachen Sonnendurchmesser. Sie gehören damit zu den massereichsten stellaren Objekten des Kosmos.
Zehrender Sternenwind
Eine weitere Besonderheit dieser Sterne ist ein starker Sternenwind, der mit mehr als 1.000 Kilometern pro Sekunde vom Kern ausgeht. Pro Jahr verliert der Wolf-Rayet-Stern dadurch rund ein Tausendstel der Sonnenmasse. Dieser gewaltige Ausstrom energiereicher Teilchen und Strahlung wirft auch Fragen zum Ende dieser Extremsterne auf: Während die deutlich leichteren Roten Riesen typischerweise in einer Typ II Supernova explodieren, waren sich Astronomen bei den Wolf-Rayet-Sternen nicht so sicher.
Theoretisch könnte es sein, dass der alternde Stern sein Leben buchstäblich aushaucht – er verliert so viel Masse, dass es nur noch zu einer schwachen, kaum beobachtbaren Explosion reicht. Viele Astronomen halten aber auch das genaue Gegenteil für möglich: eine besonders helle Supernova, vielleicht sogar eine Hypernova mit Gammablitz. Denn einige dieser Explosionen sind extrem wasserstoffarm, was gut zu den fast hüllenlosen Wolf-Rayet-Sternen passen würde. Trotz aller Suche konnte aber keiner von ihnen eindeutig auf frischer Tat ertappt werden.