Eisiger Außenposten: Astronomen haben den bisher fernsten Himmelskörper unseres Sonnensystems entdeckt. Der „Farout“ getaufte Brocken umkreist die Sonne in 120 astronomischen Einheiten Entfernung – dreieinhalbmal weiter weg als Pluto. Das Objekt ist wahrscheinlich rund 500 Kilometer groß und hellrosa gefärbt, was auf eine eisreiche Oberfläche hindeutet, so die Forscher.
Jenseits des Neptun die ferne Außenzone des Sonnensystems. In einem weiten Gürtel kreisen hier unzählige kleinere und größere eisige Brocken, unter ihnen Zwergplaneten wie Pluto, Eris, Haumea und der erst vor kurzem entdeckte 2015 TG387. Auch „verstoßene“ Asteroiden, Himmelskörper mit extrem exzentrischen Umlaufbahnen und womöglich sogar ein noch verborgener neunter Planet bewegen sich in dieser kaum erforschten Außenzone.
Dreieinhalbmal weiter weg als Pluto
Jetzt haben Astronomen um Scott Sheppard von der Carnegie Institution das erste Objekt entdeckt, das selbst an seinem sonnennächsten Punkt weiter als 100 astronomische Einheiten (AU) von unserem Zentralstern entfernt ist. 2018 VG18, Spitzname „Farout“, liegt in 120 AU Entfernung und damit dreieinhalbmal weiter weg als Pluto. Er ist damit der fernste bisher bekannte Himmelskörper im Sonnensystem, wie die Forscher berichten.

Aufgespürt wurde der ferne Brocken am 10. November vom Subaru-Teleskop auf dem Mauna Kea in Hawaii. Im Dezember bestätigten dann Aufnahmen des Las Campanas Observatoriums in Chile die Entdeckung. „2018 VG18 ist viel weiter entfernt und langsamer als jedes andere bisher beobachtete Objekt im Sonnensystem“, sagt Sheppard. „Es könnte daher Jahre dauern, um seine Umlaufbahn vollständig zu bestimmen.“ Die Astronomen vermuten aber, dass „Farout“ mindestens 1.000 Jahre für einen Umlauf um die Sonne benötigt.