Astronomie

Geminiden: Sternschnuppen zum Wochenende

Ergiebigster Meteorschauer des Jahres hat in diesen Tagen seinen Höhepunkt

Sternschnuppen
Es regnet Sternschnuppen: Meteore des Geminiden-Meteorschauers. © Asim Patel/ CC-by-sa 3.0

Es regnet Sternschnuppen: An diesem Wochenende hat der Meteorschauer der Geminiden seinen Höhepunkt – der ergiebigste Sternschnuppenregen des Jahres. Nach Ende der Abenddämmerung können am Samstag und Sonntag bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde fallen. Zwar stört der fast volle Mond etwas die Beobachtung, dafür sind die Geminiden-Sternschnuppen besonders hell und langsam. Besonders macht diesen Meteorschauer auch sein Ursprung – die Staubkörnchen stammen von einem Asteroiden.

Passend zum Advent leuchten im Dezember auch am Himmel Lichter auf – die Geminiden. Dieser Meteorschauer gehört zu den spektakulärsten des gesamten Jahres und beschert uns fast den gesamten Monat hindurch einen Sternschnuppenregen. Mit 35 Kilometern pro Sekunde fallen die Staubkörnchen des Meteorschauers zudem eher langsam durch die Atmosphäre, weshalb sie lange leuchten.

GEminiden-Radiant
Die Sternschnuppen der Geminiden scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entspringen. © VdS / www.sternfreunde.de

Höhepunkt am Samstag

Ihren Höhepunkt haben die Geminiden in diesem Jahr am 14. Dezember. Deshalb können wir in den Nächten davor und danach besonders viele Sternschnuppen beobachten. Astronomen schätzen die „Ausbeute“ dabei auf bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde. Das Praktische dabei: Die Meteore sind vom abendlichen Dunkelwerden bis in die Morgendämmerung hinein am Himmel zu sehen. Daher bleibt viel Zeit für die Sternschnuppenjagd.

Am Himmel scheinen viele Geminiden-Meteore aus dem Sternbild der Zwillinge zu kommen. Deshalb ist es günstig, sich am Abend einen Platz mit gutem Blick auf den südöstlichen Himmel zu suchen. Nach Mitternacht steht der Geminiden-Radiant dann direkt über uns, so dass die Sternschnuppen aus allen Richtungen zu kommen scheinen. Die hellsten Meteore fallen dabei erst in den frühen Morgenstunden – früh aufstehen könnte sich daher lohnen.

„Goldene Jahre“ der Geminiden

In diesem Jahr stört der fast volle Mond leider den Blick auf die Sternschnuppen – solange er am Himmel steht, sind nur die hellsten Meteore zu sehen. Aber die Geminiden produzieren von diesen ausreichend viele, um trotzdem ein paar Wünsche loswerden zu können. Das Problem umgehen kann man zudem, wenn man sich einen Beobachtungsplatz sucht, an dem der Mond von einem Haus oder Hügel verdeckt ist. Dann sollten trotz des Streulichts noch gut 100 Meteore pro Stunde zu sehen sein.

So spektakulär wie heute waren die Geminiden allerdings nicht immer: Noch Anfang des 20. Jahrhunderts brachte dieser Meteorschauer kaum mehr als 20 Sternschnuppen pro Stunde. Diese Fallrate steigerte sich dann aber im Laufe der Jahre immer mehr. Inzwischen ist der Geminiden-Strom sogar der ergiebigste Meteorschauer des gesamten Jahres. Allerdings wird dies nicht so bleiben: Der Kreuzungspunkt des Staubstroms mit der Erdbahn verschiebt sich allmählich, wie Astronomen festgestellt haben. Dadurch nehmen die Geminiden momentan noch zu, könnten aber in fernerer Zukunft auch wieder abflauen.

Phaeton
Der Asteroid Phaeton gilt als Ursprung der Geminiden und könnte von dem großen Asteroiden Pallas abgespalten worden sein. © ESA/ P. Caril

Ungewöhnlicher Ursprung der Meteore

Astronomisch gesehen sind die Geminiden ein Sonderling unter den Meteorschauern. Denn die meisten andere Sternschnuppenregen gehen auf Staubreste von Kometen zurück. Wenn die Erde die Kometenbahn kreuzt, prasseln dann diese Staubkörnchen in die Atmosphäre und verglühen als Sternschnuppen. Anders bei den Geminiden: Obwohl dieser Meteorschauer schon seit gut 150 Jahren bekannt ist, suchten Astronomen lange vergeblich nach seinem Urheber.

Erst im Jahr 1983 entdeckten Astronomen die Quelle der Meteore: (3200) Phaeton, ein knapp sechs Kilometer großer Asteroid, der die Sonne auf einer engen elliptischen Bahn umkreist. Er benötigt nur 1,65 Jahre für einen Umlauf und kreuzt dabei auch immer wieder die Erdbahn. Noch ungewöhnlicher jedoch: Obwohl Asteroiden meist kaum Eis enthalten und wenig ausgasen, bildet Phaeton in Sonnennähe regelmäßig eine Art Schweif – fast wie ein Komet.

Solche Asteroidenschweife kennt man sonst nur von Himmelskörpern, die durch Kollisionen, Strahlung oder eine extrem schnelle Rotation Material verlieren. Im Falle von (3200) Phaeton vermuten Astronomen jedoch, dass sich unter der Felskruste des Asteroiden eine Eisschicht verbirgt. Wenn der Brocken in Sonnennähe gelangt, verdampft ein Teil dieses Eises und bricht durch die Kruste nach außen. Dabei reißt der Wasserdampf Staubteilchen mit ins All hinaus – der Schweif entsteht.

Quelle: Max-Planck-Institut für Astronomie, NASA, Sky & Telescope

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