Kosmische Leuchtfeuer: Astronomen haben den bisher umfangreichsten Katalog von Supernovae in unserer näheren kosmischen Umgebung veröffentlicht. Er umfasst die Lichtkurven und spektrometrischen Daten von knapp 2.000 Sternexplosionen, darunter Supernovae von Weißen Zwergen in Doppelsternsystemen, Kernkollaps-Supernovae und einige exotischere Explosionen. Der Katalog dient auch dazu, ein KI-System auf die Identifizierung solcher Sternexplosionen zu trainieren. Das soll künftige Durchmusterungen erleichtern.
Irgendwann trifft es jeden massereichen Stern: Hat er seinen Fusionsbrennstoff verbraucht, wird er in einer Supernova explodieren. Doch wann und in welcher Form dies geschieht und welche Prozesse dabei im Detail ablaufen, ist bisher erst in Teilen geklärt. So entdecken Astronomen immer wieder zuvor nur theoretisch postulierte Supernova-Varianten und für einige dieser Sternexplosionen ist noch immer unklar, aus welchen Vorgängersternen sie entstehen. Umso wichtiger ist es, möglichst viele Supernovae ausfindig zu machen und zu beobachten.

Hinzu kommt, dass die Explosionen Weißer Zwerge, die Supernova des Typs 1a, als kosmische Entfernungsmesser dienen und damit eine wichtige Rolle für die Erforschung der kosmischen Expansion spielen.
Fahndung nach „frischen“ Supernovae
Jetzt haben Astronomen des „Young Supernova Experiment“ (YSE) den bisher umfangreichsten Katalog von nahen Supernovae zusammengestellt und veröffentlicht. Er umfasst 1.975 Sternexplosionen im lokalen Kosmos, die im Rahmen einer drei Jahre dauernden Himmelsdurchmusterung mit den Pan-STARRS-Teleskopen auf Hawaii entdeckt und näher untersucht wurden. Anders als bisherige Durchmusterungen konzentrierte sich diese Erhebung auf nahe und daher nicht lange zurückliegende Ereignisse dieser Art.