Himmlischer Zufallsfund: Ein im schwäbischen Blaubeuren gefundener Steinbrocken ist der größte Steinmeteorit, der jemals in Deutschland gefunden wurde. Das Fundstück wiegt gut 30 Kilogramm und zeigt klare Merkmale eines Meteoriten. Analysen zufolge handelt es sich um einen sogenannten H-Chrondriten – einen Steinmeteoriten mit relativ hohem Eisenanteil. Wann dieser himmlische Brocken auf die Erde gefallen ist und woher er kam, ist bisher noch offen.
Die Erde wird immer wieder von größeren und kleineren Brocken aus dem All getroffen – auch Deutschland ist davon nicht ausgenommen. Ein 2016 über Bayern niedergegangener Meteorit oder auch große Krater wie das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken zeugen von diesem kosmischen „Bombardement“. Obwohl wahrscheinlich 90 Prozent aller im Sonnensystem kreisenden Brocken primär aus Gestein bestehen, bleiben sie nach ihrem Einschlag nur selten erhalten. Deshalb gehören nur ein Viertel der auf der Erde gefundenen Meteoriten zu den Steinmeteoriten.

Zufallsfund im Kabelgraben
Den bislang größten in Deutschland gefundenen Steinmeteoriten hat nun ein Hausbesitzer im schwäbischen Blaubeuren durch Zufall zutage gefördert. Schon im Jahr 1989 war er beim Ausheben eines Grabens auf seinem Grundstück auf einen gut 25 Zentimeter großen Felsbrocken gestoßen. Weil der Brocken unauffällig bräunlich gefärbt war und auf den ersten Blick keine ungewöhnlichen Merkmale aufwies, blieb er jedoch bis 2015 unbeachtet im Garten liegen, dann verfrachtete der Finder ihn in den Keller.
Im Januar 2020 dann weckte der Brocken doch die Neugier des Mannes und er meldete den Fund beim Institut für Planetenforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Bei der Untersuchung einer kleinen Gesteinsprobe entdeckte DLR-Experte Dieter Heinlein eine charakteristische Struktur mit winzigen Silikatkügelchen, den sogenannten Chondren. Sie sind für Steinmeteoriten typisch.