Unentdeckte Gefahr: Hobby-Astronomen haben mehr als 1.000 noch unerkannte Asteroiden in archivierten Aufnahmen des Hubble-Teleskops entdeckt. Im Rahmen eines Citizen-Science-Projekts spürten sie 1.701 Lichtspuren von Asteroiden in den Bildern auf – 1.031 dieser Spuren stammen von noch unentdeckten Asteroiden. Darunter sind einige erdnahe Brocken, aber auch Objekte des Asteroidengürtels.
Die Dunkelziffer ist hoch: Immer wieder kommt es vor, dass Astronomen einen Asteroiden erst wenige Tage oder Stunden vor seinem Einschlag oder einer nahen Erdpassage bemerken. Denn kleinere, dunkle Brocken entgehen der erdbasierten Asteroidenüberwachung oft. Astronomen schätzen, dass selbst von den mehr als 140 Meter großen Brocken im erdnahen Raum erst rund ein Viertel bekannt sind. Angesichts der potenziell schwerwiegenden Folgen eines Einschlags ist dies nicht viel.

Fahndung im Hubble-Archiv
Wie viele Asteroiden noch zu entdecken sind, unterstreicht nun das Ergebnis einer Asteroidenjagd der etwas anderen Art. Im Citizen-Science-Projekt „Hubble Asteroid Hunter“ fahnden Freiwillige seit 2019 nach Asteroiden, die als „Beifang“ zufällig in Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble geraten sind. Weil das Teleskop ferne Himmelsausschnitte meist 30 Minuten lang anvisiert, zeigen sich nahe, schnell fliegende Objekte in diesen Aufnahmen als helle Streifen.
Im Projekt durchmusterten mehr als 11.400 Hobby-Astronomen rund 34.000 Hubble-Aufnahmen und markierten alle langgestreckten Lichtspuren, die von Asteroiden stammen könnten. Ein Forschungsteam um Sandor Kruk vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik überprüfte diese markierten Aufnahmen und glich sie mit den Bahndaten und Positionen bisher bekannter Asteroiden ab.