Kosmische Hitzerekorde: Astronomen haben acht der heißesten Sterne im Universum entdeckt. Die acht Unterzwerge und Weißen Zwerge haben Oberflächentemperaturen von weit über 100.000 Grad, ein Weißer Zwerg ist sogar 180.000 Grad heiß – und damit der mit Abstand heißeste Stern dieser Art. Die Hitze entsteht, weil diese Sterne am Ende ihres Lebenszyklus stehen und sich bereits stark zusammengezogen und ihre äußeren Hüllen ausgeschleudert haben. Einige von ihnen könnten zudem aus der Verschmelzung zweier Weißer Zwerge hervorgegangen sein.
Unsere Sonne ist nach stellaren Maßstäben gemessen ein nur mäßig warmer Stern: Mit einer Oberflächentemperatur von rund 6.000 Grad ist sie zwar heißer als die kühleren, kleineren Roten Zwerge, sie gehört aber eher zum unteren Mittelfeld der stellaren Spektralklassen. Deutlich heißer sind dagegen massereiche, weiße oder bläulich-weiß leuchtende Sterne wie die Wega, Rigel oder Sirius. Sie können bis zu 50.000 Grad heiß werden.
Zwischen Rotem Riesen und Weißem Zwerg
Doch es geht noch viel heißer, wie nun Astronomen um Simon Jeffery vom Armagh Observatory in Nordirland festgestellt haben. Eigentlich diente ihre Himmelsdurchmusterung dazu, die Entwicklungsstufen alter Sterne bei ihrem Übergang vom Roten Riesen zum Weißen Zwerg nachzuvollziehen. In dieser Phase zieht sich der anfangs stark aufgeblähte Stern stark zusammen, schleudert einen Teil seiner Hülle aus und verdichtet seinen kompakten, heißen Kern.
Weil diese Unterzwerge fast ihren gesamten Wasserstoff-Fusionsbrennstoff verbraucht haben, dominieren an ihrer Oberfläche schwerere Elemente wie Helium, Sauerstoff und Kohlenstoff. Zudem ist das Material in diesen Sternenresten extrem verdichtet, was sie besonders heiß macht. „Sowohl die Unterzwerge als auch die Weißen Zwerge können eine hohe Oberflächentemperatur haben“, erklärt Koautor Klaus Werner von der Universität Tübingen. Rund 300 heliumreiche Unterzwerge sind bisher bekannt.