Uralter Massegigant: Astronomen haben den hellsten Quasar des frühen Kosmos entdeckt. Der aktive Galaxienkern leuchtet heller als 600 Billionen Sonnen und ist bereits 12,8 Milliarden Jahre alt. Er stammt damit aus einer Zeit nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall. Aufgespürt haben die Forscher ihn mithilfe einer Gravitationslinse – einer Vordergrundgalaxie, die das Licht des fernen Quasars verstärkte und vergrößerte.
Quasare – quasistellare Objekte – gehören zu den hellsten Objekten des Universums. Sie bestehen aus einem supermassereichen Schwarzen Loch im Zentrum einer fernen Galaxie, das enorme Mengen Materie einsaugt. Dabei wird Energie in Form von Strahlung frei, die über Milliarden Lichtjahre hinweg sichtbar ist.
Fahndung nach uralten Quasaren
Inzwischen haben Astronomen bereits Quasare entdeckt, die knapp 13 Milliarden Jahre alt sind. Wie jedoch diese Massegiganten so kurz nach dem Urknall entstehen konnten und welche Rolle sie für die Sternenbildung im frühen Kosmos spielten, ist bislang erst in Teilen verstanden. Einer der Gründe dafür: Bisher wurden nur wenige extrem alte Quasare gefunden.

Einen besonderen Vertreter dieser primordialen Massegiganten haben nun Astronomen um Xiaohui Fan von der University of Arizona entdeckt. Aufgespürt haben die Forscher den Quasar J043947.08+163415.7 mithilfe einer Gravitationslinse – einer lichtschwachen Galaxie im Vordergrund, deren Schwerkraft das Licht des fernen Quasars um das rund 50-Fache verstärkte und ihn dreifach vergrößerte.