So nah war uns der Mond zuletzt im Januar 1948 – vor knapp 70 Jahren. Die nächste fast so nahe Annäherung gibt es erst im November 2034 wieder. Ein günstiges Zusammentreffen von Perigäum und Vollmond – und damit einen „Supermond“ gibt es zwar etwa alle 14 Monate. Aber längst nicht immer ist er dabei so nah wie im Moment.

Der "Supermond" im Perigäum kann bis zu 14 Prozent größer und 30 Prozent heller erscheinen © NASA
Größer und bis zu 30 Prozent heller
Am Himmel macht sich die große Nähe des Mondes durchaus bemerkbar. Wenn der Perigäums-Vollmond heute Abend nach Sonnenuntergang aufgeht, erscheint er besonders groß und hell. Bis zu 14 Prozent größer und 30 Prozent heller kann ein Supermond werden. „Ich ermutige alle, rauszugehen und sich das anzuschauen“, sagt Jim Lattis von der University of Wisconsin-Madison.
Allerdings: Weil wir keinen direkten Vergleich für die Mondgröße haben, lässt sich dieser scheinbare Größenunterschied nur schwer erkennen – vor allem wenn der Mond hoch am Himmel steht. „Nur sehr erfahrene Mondbeobachter erkennen das auf Anhieb“, erklärt Alan MacRobert vom Magazin Sky&Telescope. Auffallender könnte heute Abend da schon die größere Helligkeit des Mondes sein – auch sie wird durch die größere Sonnennähe des Erde-Mond-Systems zusätzlich verstärkt.
Beobachtungswerkzeug und Horizont-Effekt
Wer die scheinbaren Mondgrößen systematischer beobachten will, kann sich aber ein simples Messwerkzeug basteln: Einfach ein Stück Pappe oder Papier oben so einschneiden, dass verschieden Breite Lücken entstehen. Dann das Papier auf Armeslänge vor sich halten und gucken, in welche Lücke der Mond passt. Wiederholt man dies in verschiedenen Monaten, dann stellt man fest, dass jeweils andere Lückenbreiten passen.

Steht der Mond tief am Horizont, lässt ihn der Vergleich mit Häusern und Bäumen noch größer erscheinen. Hier die Aufnahme eines tiefstehenden Supermonds am 19. März 2011. Die Atmosphäre färbt ihn hier so rot. © NASA/ Bill Ingalls
Übrigens: Richtig riesig erscheint der Mond, wenn er nahe am Horizont steht. Denn dann kommt eine optische Illusion zum Tragen, der „Horizont-Effekt. Weil wir am Horizont zusammen mit dem Mond auch andere Objekte sehen – Häuser oder Bäume, erscheint der Mond im Vergleich zu ihnen dann besonders groß.
Wirkung auf Ebbe und Flut
Der Supermond könnte auch Auswirkungen auf die Gezeiten haben. Immer dann, wenn Mond und Sonne in die gleiche Richtung „ziehen“ – bei Voll- und Neumond – fallen Ebbe und Flut ein wenig stärker aus als sonst – es gibt eine Springtide. Allerdings tritt sie typischerweise mit bis zu drei Tagen Verzögerung ein.
Weil der jetzige Supermond uns näher ist als sonst, wirkt er auch stärker auf die Ozeane der Erde ein. Allerdings werden sich Ebbe und Flut dadurch an den meisten Küsten nur wenig verstärken – nur um rund zwei Prozent. Doch dort, wo ohnehin ein großer Tidenhub herrscht, wie beispielsweise an Teilen der französischen und nordamerikanischen Küste, könnte das Wasser bei Flut immerhin 15 Zentimeter höher auflaufen.
(NASA/ Sky & Telescope, 14.11.2016 – NPO)
14. November 2016