Funkstille: Unser Nachbarplanet Mars steht heute von uns aus gesehen direkt hinter der Sonne – er hat seine solare Konjunktion. Für die Raumfahrt hat dies Konsequenzen: Zurzeit hat die NASA fast alle Kommunikation mit ihren Raumsonden auf dem Mars und im Marsorbit gestoppt. Denn das Risiko ist zu hoch, dass die Befehle durch Störeffekte der solaren Korona geschluckt oder verfälscht werden.
Normalerweise stehen die Raumsonden der NASA und ESA in fast ständigem Kontakt zu den Bodenstationen auf der Erde. Denn von dort erhält beispielsweise der Marsrover Curiosity die Angaben zur weiteren Fahrroute und die Bohrsonde Mars InSight bekommt Anweisungen zu ihren Messungen im Marsuntergrund. Aber auch in der Gegenrichtung herrscht reger Datenverkehr: Sowohl die Landesonden als auch die zahlreichen Orbitersonden in der Umlaufbahn um den Roten Planeten senden regelmäßig ihre Messdaten und Kameraaufnahmen zurück zur Erde.

Mars steht hinter der Sonne
Nicht so im Moment. Denn schon seit 28. August hat die NASA nahezu alle Kommunikation mit ihren Marssonden eingestellt – zur Sicherheit. Der Grund dafür ist die zurzeit ungünstige kosmische Geometrie: Der Mars steht in diesen Tagen von uns aus gesehen hinter der Sonne. Heute, am 2. September 2019, bilden Erde, Sonne und Mars dabei eine gerade Linie, der Mars steht damit heute in solarer Konjunktion.
Diese Konjunktion des Mars tritt alle zwei Jahre ein, weil der Rote Planet auf seiner Umlaufbahn knapp doppelt so lange für einen Umlauf um die Sonne benötigt wie unsere Erde. Der Mars ist während dieser Zeit für uns nicht sichtbar. Gleichzeitig ist bildet die Sonne auch ein Hindernis für alle Funkverbindungen zum Mars. Dabei behindert nicht nur die Sonne selbst die elektromagnetischen Übertragungen, sondern auch ihre weit ins All hinausreichende Korona.