Verborgenes Feuer: Tief unter seiner eisigen Oberfläche könnte der Mars doch noch vulkanisch aktiv sein. Neue Indizien dafür liefern dunkle, vulkanische Ablagerungen entlang einer Spalte in der Region Cerberus Fossae. Dieses Material könnte erst innerhalb der letzten 50.000 Jahre bei einer Spalteneruption ausgeschleudert worden sein, wie Forscher berichten. Mehrere Marsbeben in diesem Gebiet könnten sogar auf anhaltende Magmabewegungen im Untergrund hindeuten.
Riesige Vulkane wie Olympus Mons, aber auch Lavahöhlen, alte Lavaströme und Relikte urzeitlicher Supervulkane zeugen davon, dass der Mars eine feurige Vergangenheit hat. Strittig ist jedoch, wie lange der Vulkanismus auf unseren Nachbarplaneten anhielt. Zwar sind seine Feuerberge eindeutig erloschen, aber im Untergrund könnte es eine anhaltende Magmaaktivität geben. Mögliche Hinweise darauf sind unter anderem Marsbeben und die Präsenz flüssigen Wassers unter den polaren Eiskappen des Planeten.

Ungewöhnliche Ablagerungen
Jetzt hat ein Team um David Horvath vom Planetary Science Institute in Tucson neue Indizien für einen aktiven Vulkanismus auf dem Mars gefunden. Als sie Aufnahmen der Marsregion Elysium Planitia analysierten, stießen sie auf eine Auffälligkeit bei den Cerberus Fossae – zwei rund tausend Kilometer langen und 100 Meter breiten Gräben im Mars-Untergrund. An einem Abschnitt dieser Spalten entdeckten die Forscher eine gut 100 Quadratkilometer große, von dunklem Material bedeckte Zone.
„Diese mysteriösen Ablagerungen sind untypisch für die sonstigen, meist windgetriebenen Depositionen von Elysium Planitia“, sagt Horvath. Der dunkle Belag ist symmetrisch um die Spalte verteilt und besteht aus Gesteinsmaterial, das eine hohe Wärmespeicherkapazität besitzt und calciumreiche Silikatminerale enthält, wie Messungen ergaben.