Zufallsfund torpediert Theorie: Bisher galt der Staub von Asteroiden und Kometen als Urheber des über dem Horizont schimmernden Zodiakallichts. Doch Daten der NASA-Raumsonde Juno zeichnen nun ein ganz anderes Bild. Demnach scheint der interplanetare Staub nicht aus dem Asteroidengürtel, sondern vom Mars zu stammen – in seinem Orbit registrierte die Sonde am meisten Partikel. Wie dieser Staub allerdings von der Marsoberfläche ins All gelangt, ist bislang ein Rätsel.
In der Morgen- und Abenddämmerung kann man an dunklen Standorten ein subtiles Leuchten am Himmel beobachten: einen hellen Kegel aus Licht, der meist senkrecht oder leicht schräg über dem Horizont steht. Dieses Zodiakallicht erstreckt sich entlang der Ekliptik, der Ebene, auf der die Planeten die Sonne umkreisen. Obwohl dieses Phänomen schon vor mehr als tausend Jahren beobachtet und beschrieben wurde, ist sein Ursprung heute noch strittig.
Gängiger Theorie nach entsteht das Zodiakallicht, weil das Licht der unter dem Horizont stehenden Sonne von winzigen Staubkörnchen gestreut wird. Dieser Staub schwebt jedoch nicht in der Erdatmosphäre, sondern im Weltraum – er ist als interplanetarer Staub im inneren Sonnensystem verteilt. Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, dass Asteroiden und Kometen diesen Staub bei ihren Passagen durch das innere Sonnensystem hinterlassen.

Mysteriöse Partikelspuren
Doch dem widersprechen nun Daten, die die NASA-Raumsonde Juno auf ihrem Weg zum Planeten Jupiter gesammelt hat – durch Zufall. Denn eine der vier Navigationskameras der Sonde war so eingestellt, dass sie automatisch alle Aufnahmen speichert, auf denen unidentifizierte, in mehreren Bilder hintereinander auftretende Objekte zu sehen sind. Dadurch hofften Astronomen, noch unentdeckte Asteroiden aufzuspüren.