Lunarer Kopfstand: Die Aufnahme eines begleitenden Mini-Rovers enthüllt, warum die japanische Mondlandesonde SLIM nach ihrer Landung keinen Strom erzeugen konnte – sie steht Kopf. Wie die japanische Raumfahrtbehörde JAXA mitteilt, versagte beim autonomen Landeanflug eine der Antriebsdüsen. Die Sonde schaffte es zwar dennoch, weich zu landen, aber sie steht nicht aufrecht. Dadurch zeigen ihre Solarpanele nach Westen und liegen zurzeit im Schatten. Ob die Sonde noch einmal erwachen kann, ist unklar.
Bisher haben nur eine Handvoll Länder es geschafft, Raumsonden weich auf dem Mond landen zu lassen, darunter Russland, China, Indien sowie die USA, die als einzige mit ihren Apollo-Missionen Menschen auf dem Mond landete. Doch sowohl von diesen Ländern wie auch von anderen sind fast ebenso viele Landeversuche gescheitert – zuletzt eine unbemannte kommerzielle Mondsonde der USA. Nachdem eine erste japanische Mondsonde im April 2023 abgestürzt war, versuchte Japan es mit dem „Smart Lander for Investigating Moon“ (SLIM) am 19. Januar 2024 erneut.

Anvisierte Landestelle fast genau getroffen
Das Ergebnis des Landesversuchs fällt allerdings gemischt aus: Aufnahmen und Telemetriedaten verrieten, dass der SLIM-Lander tatsächlich weich und mit der erhofften Zielgenauigkeit gelandet ist. „SLIM hat die Mondoberfläche rund 55 Meter östlich der ursprünglich anvisierten Landestelle erreicht“, berichtet die JAXA. Allerdings beruhe diese Abweichung auf dem autonomen Ausweichen vor Hindernissen, durch die die Landesonde größere Felsbrocken vermeiden sollte.
Vor dem Ausweichmanöver steuerte die Sonde bis auf weniger als fünf Meter genau auf ihr Ziel zu. „Damit wurde das Ziel der Mission erreicht, eine Technologie zu demonstrieren, mit der eine anvisierte Landestelle bis auf 100 Meter genau getroffen wird“, konstatierte die japanische Raumfahrtbehörde. Doch nach der Landung zeigte schnell, dass etwas nicht stimmte: Die für die Stromversorgung essenziellen Solarpanele lieferten keinen Strom – obwohl die Technik einwandfrei zu arbeiten schien.