Im Dauerdunkel versteckt: Planetenforscher haben zwei zuvor unbekannte und noch geologisch recht junge Krater auf dem Mond entdeckt. Einer davon entstand vor „nur“ 16 Millionen Jahren, der andere ist maximal 420 Millionen Jahre alt. Beide Krater entgingen bisher der Entdeckung, weil sie im
tiefen Schatten von größeren Kratern am Südpol des Mondes liegen. Erst ein Spezialinstrument spürte sie auf.
Die von Kratern übersäte Oberfläche des Mondes zeugt davon, dass auch in unserem Sonnensystem immer wieder Asteroiden und kleinere Gesteinsbrocken umherfliegen und einen Himmelskörper treffen können. Weil der Mond keine Atmosphäre besitzt, bleiben auf ihm diese vergangenen Einschlagsspuren lange nahezu unverändert erhalten. Sie geben daher Auskunft über Häufigkeit und Alter solcher Treffer, aber auch über Prozesse auf dem Mond selbst.
Versteckt im Dauerschatten
Jetzt haben Daten der NASA-Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) selbst auf unserem vermeintlich komplett erforschten Trabanten noch zwei zuvor unbekannte Krater aufgespürt. Beide liegen in größeren, bereits bekannten Kratern am lunaren Südpol – dem Faustini und dem Slater Krater – und waren daher im tiefen Dauerschatten dieser Senken versteckt.

Aufgespürt hat sie erst das sogenannte Lyman-Alpha Mapping Project (LAMP) an Bord der Mondsonde. Dieses nutzten die Forscher, um mit Hilfe der diffusen Himmelsstrahlung im ferninfraroten Bereich und dem UV-Licht naher Sterne optisch dunkle Gebiete des Mondes abzubilden und zu kartieren. Die neu entdeckten Krater haben einen Durchmesser unterhalb von zwei Kilometern und sind damit eher klein.