Entwarnung: Der Große Rote Fleck auf dem Jupiter schrumpft offenbar doch nicht – und wird auch nicht so schnell verschwinden. Denn auch wenn die sichtbare Größe dieses auffallend roten Wolkenwirbels schwankt, bleibt der darunter liegende Wirbelsturm stark, wie nun ein Planetenforscher erklärt. Demnach sind das scheinbare Schrumpfen und das Abschnüren von Wirbelteilen nur „Rülpser“ des Sturms, nicht aber ein Zeichen für sein nahendes Ende.
Der Große Rote Fleck ist wahrscheinlich das bekannteste Merkmal des Planeten Jupiter. Kein anderer Sturm im Sonnensystem ist so groß und so konstant wie er – die Erde würde in ihn rund dreimal hineinpassen. Schon vor mehr als 300 Jahren beobachteten Astronomen dieses Phänomen mit ihren einfachen Teleskopen. Heute weiß man, dass die Stürme des Jupiter mehr als 3.000 Kilometer in die Tiefe reichen und dass der Rote Fleck sogar so viel Energie erzeugt, dass er die Atmosphäre über sich extrem aufheizt.

Fleck schrumpft und „franst“ aus
Doch ein Phänomen gibt den Astronomen Rätsel auf: Schon seit 2012 scheint der Große Rote Fleck immer kleiner zu werden und auch seine Form zu verändern. Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop zeigen, dass seine ursprünglich ovale Form allmählich immer kreisrunder wird, gleichzeitig schrumpft er pro Jahr um durchschnittlich 930 Kilometer. Zudem tauchen im Umfeld des Sturms immer wieder kleinere Wolkenwirbel auf, die entweder mit ihm verschmelzen oder von ihm abgeschieden werden.
Was aber bedeutet dies? Muss man befürchten, dass der scheinbar so dauerhafte Sturm doch eines Tages verschwinden wird? Immerhin sind die Prozesse im Inneren des Großen Roten Flecks noch immer nicht komplett enträtselt und daher wissen die Astronomen auch nicht genau, warum sich der Große Rote Fleck so verändert.