Spannender Fund: Bisher waren nur vom Magnetfeld der Erde zeitliche Schwankungen bekannt. Jetzt belegen Daten der Raumsonde Juno, dass auch das Jupiter-Magnetfeld solche Variationen aufweist. Die Ursache dafür vermuten Forscher in den extrem tiefreichenden Winden des Gasriesen. Denn sie erzeugen sogar im metallischen Wasserstoff des Planeteninneren Strömungen – und könnten so das Magnetfeld des Jupiter beeinflussen.
Der Gasriese Jupiter ist ein Planet der Superlative: Er ist der größte und massereichste Planet des Sonnensystems und sein Druck im Inneren ist so hoch, dass sogar Wasserstoff zu einem flüssigen Metall wird. Mit dem Großen Roten Fleck beherbergt der Jupiter zudem den gewaltigsten und langlebigsten Sturm unserer kosmischen Nachbarschaft. Ebenfalls rekordträchtig ist das Magnetfeld des Gasriesen: Es ist rund 20.000 Mal stärker als das Erdmagnetfeld und reicht extrem weit ins All hinaus.
Ein komplexes Feld
Doch die Struktur und Triebkräfte des Jupiter-Magnetfelds geben Planetenforschern Rätsel auf. Daten der NASA-Raumsonde Juno haben enthüllt, dass der Planet kein einfach bipolares Feld besitzt wie die Erde. Stattdessen verlaufen seine Feldlinien schräg und teils chaotisch. Knapp südlich des Jupiter-Äquators existiert zudem eine Stelle mit einer besonders hohen magnetischen Intensität – der sogenannte „Große Blaue Fleck“.
Eine weitere Eigenheit haben nun Kimee Moore von der Harvard University in Cambridge und ihr Team entdeckt. Für ihre Studie hatten sie Daten von Jupitermissionen der 1970er Jahre wie Pioneer und Voyager mit den Magnetdaten der Juno-Sonde verglichen. Dabei suchten sie gezielt nach Hinweisen auf zeitliche Schwankungen des Magnetfelds und damit auch seines internen Dynamos.