Kein Alien-Raumschiff: Das zigarrenförmige, interstellare Objekt, das zurzeit durch unser Sonnensystem rast, ist offenbar nicht künstlich. Zumindest haben Forscher bisher keine verdächtigen Radiosignale von dem Brocken erlauschen können. Stattdessen liefern neue optische Daten Hinweise darauf, dass ‚Oumuamua eine organische Kruste über einem eisigen Inneren besitzen könnte. Dies könnte erklären, warum das interstellare Objekt selbst in Sonnennähe keinen Schweif ausbildete.
Seit Oktober 2017 ist klar, dass unser Sonnensystem einen interstellaren „Besucher“ hat: Das zigarrenförmige Objekt ‚Oumuamua oder 1I/2017 U1 stammt höchstwahrscheinlich aus dem interstellaren Raum und rast zurzeit durch unser System. Für Astronomen weltweit ist dies eine einzigartige Chance, mehr über solche fremden Objekte zu erfahren. Mehrere leistungsstarke Teleskope haben daher den interstellaren Brocken seither ins Visier genommen – und erste Erkenntnisse geliefert.
Lauschen nach Alien-Signalen
Jetzt gibt es weitere Neuigkeiten zu dem rätselhaften kosmischen Passanten. Ein Team der Organisation „Breakthrough Listen“ hat das Green-Bank-Radioteleskop in den USA genutzt, um ‚Oumuamua nach möglichen „Alien“-Radiosignalen abzuhören. Weil die extrem langgestreckte Form des interstellaren Brockens an ein Raumschiff erinnert, wollten die Forscher damit sichergehen, dass es sich nicht vielleicht doch um ein künstliches Gebilde handelt.
Mitte Dezember haben die Breakthrough-Astronomen daher den interstellaren Brocken mit vier verschiedenen Empfängern im Bereich zwischen einem und zwölf Gigahertz abgesucht. Ein Algorithmus ist zurzeit dabei, die gesammelten Daten nach potenziell künstlichen Radiosignalen zu durchforsten. Als mögliches Indiz dafür gelten Signale mit einer sehr engen Bandbreite, deren Frequenz sich passend zur Bewegung von ‚Oumuamua verschiebt.