Himmelslicht: Der erst vor vier Wochen entdeckte Komet Nishimura erreicht am 12. September 2023 seinen erdnächsten Punkt – er ist daher jetzt am besten zu sehen. Er erscheint kurz vor Sonnenaufgang tief am östlichen Horizont im Sternbild Löwe und ist dann mit bloßem Auge als schwacher Lichtpunkt sichtbar. Mit einem Fernglas oder Teleobjektiv kann man seine grünliche Färbung und seine strahlende Gashülle erkennen, mit etwas Glück auch seinen von der Sonne wegzeigenden Schweif.
Ob der helle Komet NEOWISE im Sommer 2020, der Weihnachtskomet Leonard im Jahr 2021 oder der alle 75 Jahre wiederkehrende Halleysche Komet: Ab und zu kommt ein eisiger Brocken vom Außenrand des Sonnensystems der Erde so nahe, dass wir ihn sogar mit bloßem Auge sehen können. Kommen die Kometen auf ihrer exzentrischen Bahn in Sonnennähe, lässt die Sonnenwärme gefrorene Gase und Staub von ihrer Oberfläche ausgasen – es bilden sich die Kometenhülle – die Koma – und der Schweif.
Komet Nishimura – eine Zufallsentdeckung
Aktuell ist dies beim Kometen C/2023 P1 (Nishimura) der Fall. Er wurde erst am 12. August dieses Jahres vom japanischen Amateurastronomen Hideo Nishimura entdeckt – durch Zufall. In einer mit einer normalen Spiegelreflexkamera gemachten Aufnahme des Nachthimmels entdeckte er einen schwachen Lichtfleck, der zuvor noch nicht an dieser Stelle präsent war. Inzwischen ist klar, dass es sich dabei um einen zuvor unbekannten Kometen handelt, der zum Entdeckungszeitpunkt noch rund zehn astronomische Einheiten von der Sonne entfernt war – das Zehnfache der Entfernung Erde-Sonne.
Komet Nishimura gehört zu den langperiodischen Kometen: Er umkreist die Sonne auf einer exzentrischen, bis zu 110 astronomische Einheiten (AU) weit ins äußere Sonnensystem reichenden Umlaufbahn. In Sonnennähe kommt er dabei nur alle 435 Jahre – zuletzt war dies im Jahr 1588 der Fall. Der Komet wurde erst so spät entdeckt, weil er sich uns aus einer Richtung nähert, in der die Sonne alle Objekte stark überstrahlt.