Eisiger Pendler: Astronomen haben die Umlaufbahn des fernen Zwergplaneten „Farfarout“ bestimmt und festgestellt: Er trägt seinen Spitznahmen zu Recht. Denn der 400 Kilometer große Brocken ist auf seinem Orbit zwischen 27 und 175 astronomische Einheiten von der Sonne entfernt. Damit kreuzt er regelmäßig die Bahn des Neptun, fliegt dann aber weit hinaus. Er hat nun auch seinen offiziellen Namen erhalten: 2018 AG37.
Jenseits des Neptun kreisen unzählige eisige Brocken auf teils stark exzentrischen Bahnen um die Sonne. Nur ein Bruchteil dieser Objekte im Kuipergürtel ist bislang bekannt. Unter ihnen sind zahlreiche Kleinplaneten und Kometen, aber auch größere Zwergplaneten wie Sedna oder Pluto. Es könnte sogar sein, dass sich dort draußen noch ein echter Planet verbirgt – der bislang hypothetische neptungroße „Planet 9„.

Ein Objekt namens „weit, weit weg“
Einen weiteren Bewohner der transneptunischen Weiten haben Astronomen um Scott Sheppard von der Carnegie Institution for Science im Januar 2018 entdeckt. „Zu dieser Zeit kannten wir aber den Orbit des Objekts noch nicht“, erklärt Sheppard. „Wir hatten nur Aufnahmen des Subaru-Teleskops auf Hawaii aus 24 Stunden, aber es braucht Jahre, um die Umlaufbahn eines Objekts um die Sonne zu bestimmen.“
Klar war aber schon damals, dass der rund 400 Kilometer große Brocken sehr weit weg liegen musste. Die Astronomen gaben ihm daher den Spitznamen „Farfarout“, in Anlehnung an ein zuvor entdecktes, etwas näher liegendes Objekt namens „Farout„. Seither haben Sheppard und seine Kollegen die Zeit genutzt, um die Bewegung von „Farfarout“ mithilfe des leistungsstarken Gemini-North-Teleskops auf dem Mauna Kea und den Magellan-Teleskopen in Chile über mehrere Jahre hinweg zu verfolgen.