Keine gute Nachricht: In wenigen Wochen bis Monaten könnte ein globaler Staubsturm den Mars überziehen, wie NASA-Forscher prognostizieren. Der Rote Planet wäre dann wochenlang komplett unter einem Staubschleier verborgen. Für Marsrover auf der Planetenoberfläche drohen dann Strommangel und mögliche Ausfälle der Elektronik. Sollte die Vorhersage zutreffen, müssten sie vorübergehend stillgelegt werden.
Als die Marssonde Mariner 9 im Jahr 1971 in den Orbit des Roten Planeten einschwenkte, sah sie: nichts. Denn just in diesem Jahr tobte auf dem Mars ein globaler Staubsturm. Der gesamte Planet war von einem dichten Staubschleier verhüllt. Zwar hat ein marsianischer Sturm wegen der dünnen Atmosphäre nur wenig zerstörerische Wucht – entgegen der Darstellung im Film Der Marsianer. Doch der feine Staub bedeckt Solarsegel von Rovern und Landesonden, setzt sich in feinste Ritzen und kann daher ihre Energieversorgung und Elektronik lahmlegen.
Probleme für Landesonden
Dies bekamen auch die beiden Marsrover Opportunity und Spirit im Jahr 2007 zu spüren: „Wir mussten spezielle Vorkehrungen treffen, um ihre Überleben in diesen Wochen zu gewährleisten“, berichtet John Callas vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA. An einigen Tagen blieben die beiden Marsgefährte komplett abgeschaltet, an anderen fuhren sie ihre Elektronik nur einige Minuten lang hoch – gerade lang genug, um sich aufzuwärmen.
Für aktuelle und künftige Marsmissionen ist es daher wichtig zu wissen, wann der nächste globale Staubsturm bevorsteht. Doch bisher war es schwer vorhersagen, ob und wann sich ein regionaler Sturm zu einem globalen Phänomen ausweiten würde. Klar war nur, dass globale Stürme alle paar Jahre auftreten und meistens im Sommer der Südhalbkugel. Die letzten ereigneten sich 1982, 1994, 2001 und 2007.