Sondierungen der Marsatmosphäre mit Hilfe von Radiowellen haben erstmals eine dritte Schicht in der Ionosphäre – einer elektrisch geladenen Schicht in der oberen Atmosphäre – nachgewiesen. Diese dritte Schicht wurde zwar bereits vorhergesagt, war aber bisher noch nie direkt nachgewiesen worden.
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Unter der Leitung von Martin Pätzold untersuchten Wissenschaftler der Universität Köln mit Hilfe des Radiowellenexperimentes MaRS die Marsatmosphäre während zweier Messkampagnen zwischen April und August 2004 und zwischen Dezember 2004 und Januar 2005. Dafür wurde die so genannte Radiookkultations-Methode verwendet, bei der die Sonde ständig Funksignale Richtung Erde sendet, während das Raumfahrzeug von der Erde aus gesehen hinter dem Planeten verschwindet. Dabei durchquerten die Radiowellen die gesamte Atmosphäre, wodurch die Frequenz der Radiowellen auf ganz charakteristische Weise beeinflusst wurde. Dadurch lassen sich wiederum Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Atmosphäre ziehen.
Heiße Meteore als Verursacher
So entdeckten die Forscher in einer Höhe zwischen 65 bis 110 Kilometern eine weitere Ionosphärenschicht, die sich deutlich unter den beiden bereits bekannten Lagen in jeweils 110 und 135 Kilometern Höhe befand.