Erfolg im zweiten Anlauf: Der Mars-Rover Perseverance hat die erste Bohrprobe von Marsgestein entnommen und erfolgreich in den Sammelbehälter überführt, wie Aufnahmen der Roverkamera zeigen. Damit hat das Marsgefährt die erste von 43 Gesteinsproben für die künftige Rückholmission gesichert. Eine erster Probennahme-Versuch im August war fehlgeschlagen, weil das Gestein zu krümelig war.
Die wichtigste Aufgabe des im Februar 2021 auf dem Mars gelandeten NASA-Rovers Perseverance ist das Sammeln von Proben für eine Rückholmission – erstmals sollen Gesteinsproben vom Roten Planeten zur Erde gebracht werden. Dafür hat der Mars-Roboter einen speziellen Sammelbehälter an Bord, in dem die mit seinem Roboterarm erbohrten und in 43 Titanröhrchen abgefüllten Proben gelagert und später von einer europäischen Marssonde abgeholt werden sollen.
Allerdings: Der erste Anlauf zur Gewinnung einer Bohrprobe scheiterte. Perseverance bohrte zwar ein Loch in die ausgesuchte Felsplatte, das Probenröhrchen blieb aber leer. Später ergaben Analysen, dass das Gestein an dieser Stelle zu krümelig oder pulverförmig war und daher wieder aus dem Bohrer herausrieselte.
Bohrkern in Aufnahme klar erkennbar
Jetzt hat der Mars-Rover seinen zweiten Bohrversuch unternommen – und diesmal sieht es deutlich besser aus. Erste Daten und Aufnahmen zeigen, dass Perseverance diesmal nicht nur ein Loch gebohrt hat, sondern dass sich auch Material im hohlen Bohrfutter befand. In den Fotos der Mastkamera, die unmittelbar nach der Bohrung aufgenommen wurden, ist deutlich die Oberseite eines Gesteinsbohrkerns zu erkennen.
„Damit hat das Projekt die erste erbohrte Gesteinsprobe geschafft, das ist eine phänomenale Leistung“, sagt Jennifer Trosper vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. „Wir haben einen geeigneten Ort gewählt und einen wissenschaftliche wertvollen Gesteinsblock angebohrt. Damit haben wir das geschafft, was wir wollten.“
Unklare Lage nach dem Schütteln
Nach dieser Aufnahme begann Perseverance eine Prozedur, bei der Bohraufsatz und Probenröhrchen fünf Mal eine Sekunde lang durch Vibrationen geschüttelt wird. Dies soll loses Material vom Rand des Probenröhrchen abschütteln. Nachdem dies abgeschlossen war, machte die Mastkamera erneut ein Bild. In diesem war der Schattenwurf so stark, dass der Bohrkern nun nicht mehr zu erkennen war, wie die NASA berichtet.
Dadurch war zunächst nicht klar, ob nur der Schatten die Bohrprobe verdeckte oder ob möglicherweise die Probe durch das Schütteln ein Stück tiefer in das Probenröhrchen hineingerutscht war – das könnte erklären, warum man ihre Oberseite nun nicht mehr sieht, hieß es in einem Statement der NASA. Übers Wochenende sollten weitere Aufnahmen bei günstigeren Lichtbedingungen gemacht werden, um den Status der Probe zu überprüfen.
Probe ist noch drin
Jetzt hat Perseverance diese Aufnahmen gemacht und zur Erde zurückgeschickt. Sie zeigen, dass die Gesteinsprobe auch nach dem Rütteln noch im Probenröhrchen steckt. Damit kann die Probe nun in den Sammelbehälter überführt werden und für die Rückholmission aufbewahrt.
Quelle: NASA