Auf dem Mars gibt es auch heute noch Wasser – als Wassereis an den Polen des Roten Planeten. Doch woher stammt dieses Wasser? Neue Daten der Sonde Mars Express haben jetzt gezeigt, dass die Umlaufbahn des Planeten eine wichtige Rolle für die Ablagerung des Wassers am marsianischen Südpol spielte.
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Bereits am Beginn der Mars Express Mission der ESA hatte das Omega-Spektrometer (Visible and Infrared Mineralogical Mapping Spectrometer) an Bord der Sonde bisher unerkannte Wasserschichten im geschichteten Gelände der Marspole entdeckt. Die Daten deuten auch auf eine nicht weit zurückliegende glaziale Aktivität hin. Aber erst jetzt haben die Planetenforscher mithilfe neuer Messdaten und computer-generierter Klimamodelle des Mars eine Erklärung für die Bildung dieser Ablagerungen und ihr Alter gefunden.
Wassereisentstehung bisher ungeklärt
Die spektrometrischen Messwerte zeigen, dass die Ablagerungen am Südpol des Mars aus einer Abfolge von drei Eistypen bestehen: Wassereis gemischt mit Kohlendioxideis, kilometergroßen Bereichen von reinem Wassereis und Ablagerungen mit einer dünnen Schicht von reinem Kohlendioxideis. Während das gemischte Eis den bisher bestehenden Theorien entspricht, nach denen das Kohlendioxid das Wassereis einfängt, gaben die beiden anderen Eistypen den Forschern Rätsel auf. Denn es war unklar, welcher Mechanismus dafür sorgte, dass das Wassereis sich angesammelt hat und vor allem dass es über lange Zeiträume hinweg konserviert worden ist.