Instabiler Trabant: Der Marsmond Phobos zeigt erste Anzeichen für strukturelle Schwächen. Flache Risse in seiner Oberfläche deuten darauf hin, dass der Mond auseinanderbrechen wird – allerdings erst in mehreren Millionen Jahren. Schuld daran sind die Gezeitenkräfte des Mars, die den ohnehin nur lose zusammenhaltenden Trabanten immer weiter auseinander ziehen, wie NASA-Forscher berichten.
Der Marsmond Phobos ist nicht gerade ein Riese: Gerade einmal 26 mal 22 Kilometer ist er groß. Zudem umkreist er den Roten Planeten in nur 6.000 Kilometern Entfernung – näher als jeder andere Mond im Sonnensystem seinen Planeten. Auffällig auch: Phobos ist unregelmäßig geformt. Forscher vermuten deshalb, dass er aus Trümmerbrocken entstand, die bei einer Kollision in der Frühzeit des Sonnensystems übrigblieben.
Aufnahmen von Raumsonden zeigen, dass Phobos zudem auf seiner Oberfläche eine Reihe von langgezogenen Gräben besitzt. Zunächst glaubte man, dass diese flachen Risse durch den Einschlag des Meteoriten verursacht wurden, der auch den großen Stickney-Krater in der Mondoberfläche hinterließ. Doch dann müssten die Risse alle konzentrisch vom Krater ausgehen, was sie jedoch nicht tun.
Durchgewalkter Geröllhaufen
Terry Hurford vom Goddard Space Flight Center der NASA und seine Kollegen liefern nun eine andere Erklärung für die Gräben auf Phobos: „Wir glauben, dass Phobos dabei ist, seine Stabilität zu verlieren und dass diese Gräben das erste Anzeichen für dieses strukturelle Versagen sind“, so Hurford. Dies ergibt sich aus Modellrechnungen und Simulationen, die die Forscher durchführten, um mögliche Ursachen für die Risse zu prüfen.