Start geglückt: Die NASA-Raumsonde „Europa Clipper“ ist gestern Abend von Cape Canaveral zu ihrer fast drei Milliarden Kilometer weiten Reise gestartet. Ihr Ziel ist der Jupitermond Europa, unter dessen Eiskruste ein potenziell lebensfreundlicher Ozean liegt. In ihm könnte es sogar einfaches außerirdisches Leben geben – die nötigen Voraussetzungen gäbe es dafür. Europa Clipper soll dies nach ihrer Ankunft im Jupitersystem im Jahr 2030 genauer erforschen.
Der Jupitermond Europa gilt als einer der vielversprechendsten Orte für außerirdisches Leben im Sonnensystem. Denn unter seiner Eiskruste gibt es einen 100 bis 150 Kilometer tiefen, von Strömungen durchzogenen Ozean aus flüssigem Salzwasser – er enthält mehr Wasser als alle Meere der Ede zusammen. Angewärmt wird dieser subglaziale Ozean von Gezeitenkräften des Gasriesen Jupiter, es könnte aber auch Vulkane und hydrothermale Schlote am Grund des Europameeres geben. Sie liefern die für Leben nötigen Nährstoffe und Minerale.

Auch wenn die Oberfläche des Jupitermonds Europa frostige minus 160 Grad kalt ist, könnte sich in seinem Inneren demnach eine habitable Zone befinden – ein Refugium für Leben, das in seinen Merkmalen durchaus Ähnlichkeit mit der irdischen „Ursuppe“ haben könnte.
Auf dem Weg ins Jupitersystem
Wie lebensfreundlich der Ozean unter Europas Kruste wirklich ist, soll die jetzt gestartete NASA-Raumsonde „Europa Clipper“ herausfinden. Gestern Abend um 18:06 Uhr unserer Zeit hob die Sonde an Bord einer Falcon-Heavy-Trägerrakete von SpaceX in Cape Canaveral ab. Obwohl ihr Start wegen des Hurrikans Milton um einige Tage verschoben werden musste, verlief nun alles planmäßig. Fünf Minuten nach dem Anheben zündete die zweite Brennstufe und die Nutzlastkapsel öffnete sich. Eine Stunde nach dem Start trennte sich Europa Clipper von der Trägerrakete und fliegt seither allein weiter zum Jupitersystem.