Eigentlich dürfte es ihn gar nicht geben: Der erst 2016 entdeckte 14. Mond des Neptun kreist nur knapp innerhalb der Bahn des 4.000-fach größeren Trabanten Proteus. Warum er trotzdem nicht von diesem angezogen und zerstört wurde, haben nun Forscher herausgefunden. Demnach entstand der kleine Mond Hippocamp aus Trümmern eines gewaltigen Einschlags auf Proteus – und könnte seitdem mehrfach zerstört und wieder zusammengeballt worden sein, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Die Neptun und seine Monde haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Schon in der Frühzeit des Sonnensystems tauschte der Eisplanet den Platz mit seinem Nachbar Uranus und sorgte für Turbulenzen im Kuipergürtel. Wenig später fing er ein rund 2700 Kilometer großes Kuipergürtel-Objekt ein – aus ihm wurde der größte Neptunmond Triton. Dabei jedoch wurde ein Großteil der ursprünglichen Monde des Neptun zerstört, neue Trabanten entstanden aus den Trümmern, darunter die kleinen inneren Monde Naiad, Thalassa, Despina, Galatea und Larissa.
Ein neuer Mond des Neptun
2016 jedoch wurde ein weiterer Vertreter der inneren Neptunmonde entdeckt: In Aufnahmen des Weltraum-Teleskops Hubble hatten Astronomen einen schwachen Lichtpunkt entdeckt, der knapp innerhalb des Proteus um den Neptun kreiste. Das S/2004 N 1 getaufte Objekt war aber zu klein und weit entfernt, um damals mehr herauszufinden.
Jetzt haben Mark Showalter vom SETI-Institute in Kalifornien und seine Kollegen neue Beobachtungsdaten und eine moderne Methode der Bildverarbeitung genutzt, um mehr über den neuentdeckten Mond zu erfahren. Mithilfe eines Algorithmus überlagerten sie dabei mehrere Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble so, dass der Mond und seine Bahn trotz begrenzter Belichtungszeit deutlich zu erkennen war.