Abrupter Wandel im frühen Kosmos: Ein neues Modell könnte einige grundlegende Fragen und Widersprüche der Dunklen Materie klären. Denn in ihm postulieren Physiker, dass es im frühen Universum einen Phasenübergang gab, durch den sich die Wechselwirkung der Dunklen Materie mit normaler Materie verstärkte. Dadurch können diese Dunklen-Materie-Teilchen sehr leicht sein, aber trotzdem einen großen Schwerkrafteinfluss ausüben. Auch das bisherige Nichtfinden dieser Teilchen ließe sich so erklären.
Woraus besteht die Dunkle Materie? Wie entstand sie? Und warum lassen sich ihre Teilchen trotz intensiver Suche einfach nicht finden? Bisher gibt es zu all diesen Fragen viele Hypothesen, aber keine echten Antworten. Klar scheint, dass die Dunkle Materie rund ein Viertel des Kosmos ausmacht und die Verteilung, das Verhalten und die Entwicklung aller normalen Materie entscheidend prägt.
Es passt nicht zusammen
Doch die Stärke dieser Wechselwirkung, die dafür nötige Masse der Teilchen und die bisherigen Beobachtungen passen nicht zusammen. So geben kosmologische Modelle die Menge der im frühen Kosmos gebildeten Dunklen Materie relativ genau vor. Astrophysikalische Beobachtungen beispielsweise von Schwerkrafteinflüssen auf Galaxien wiederum lassen Rückschlüsse darauf zu, wie stark die Dunkle Materie mit normaler Materie und sich selbst wechselwirkt – und wie schwer die Teilchen sein müssten.
Das Problem jedoch: Bisher haben Wissenschaftler in den postulierten Massenbereichen nichts gefunden. Wären die Dunkle-Materie-Teilchen jedoch sehr viel leichter und hätten trotzdem diesen starken Einfluss auf Materie, dann widerspräche dies den Theorien zum frühen Universum. Denn dann hätte sich ein Großteil dieser Dunkle-Materie-Teilchen schon damals gegenseitig auslöschen müssen.