Feuriges Ende: Astronomen haben erstmals direkt beobachtet, wie ein naher Weißer Zwerg Planetentrümmer verschlingt. Die auf den Sternenrest stürzenden Brocken sind die Relikte von Planeten, die beim Aufblähen des Sterns zum Roten Riesen und den darauffolgenden Explosionen zerstört wurden. Entdeckt haben die Forscher dieses stellare „Resteessen“, weil die abstürzenden Trümmer Röntgenstrahlen-Ausbrüche auf der Oberfläche des Weißen Zwergs verursachen.
Dieses Schicksal wird auch die Erde ereilen: Wenn unsere Sonne sich dem Ende ihres Lebenszyklus nähert, wird sie sich immer weiter aufblähen, bis sie schließlich als Roter Riese das gesamte innere Sonnensystem verschlungen hat – für Merkur, Venus, Erde und Mars bedeutet dies das sichere Ende. In rund sieben bis acht Milliarden Jahren schleudert die sterbende Sonnen dann ihre äußeren Hüllen ab und ihr Kern wird zum Weißen Zwerg – einem kompakten, heißen Sternenrest.

Was aber passiert mit den noch übrigen Planeten und den noch um die tote Sonne kreisenden Trümmern? Beobachtungen Weißer Zwerge im nahen All zeigen, dass einige dieser Sternenreste von Staub- und Trümmerscheiben umgeben sind. Bei anderen deutet eine „Verschmutzung“ der Sternenoberfläche mit schweren Elementen darauf hin, dass diese Weißen Zwerge auch Planetentrümmer verschlungen haben.
Röntgenblick auf nahen Sternenrest
Jetzt ist es Astronomen erstmals gelungen, einen Weißen Zwerg quasi auf frischer Tat zu ertappen – beim Verschlingen von Staub und Trümmerbrocken aus seiner Umgebung. „Wir haben endlich direkt gesehen, wie Material in die Atmosphäre des Sterns stürzt“, berichtet Erstautor Tim Cunningham von der University of Warwick. Diese Beobachtung gelang den Astronomen bei dem nur 44 Lichtjahre entfernten Weißen Zwerg G29-38.