Eisige Wasserlieferanten: Der nur vier Lichtjahre entfernte Erdzwilling Proxima Centauri b könnte wasserreich sein. Denn im Orbit um seinen Stern gibt es genügend Kometen, die ihm als Wasserlieferanten gedient haben könnten, wie Forscher nun ermittelt haben. Ihren Berechnungen zufolge könnten Einschläge dieser eisigen Brocken in den letzten zwei Millionen Jahren bis zu 30 Erdozeane an Wasser auf den Exoplaneten gebracht haben.
Der Rote Zwerg Proxima Centauri liegt nur vier Lichtjahre von uns entfernt – und er besitzt einen Planeten in der habitablen Zone, wie Astronomen im Jahr 2016 entdeckten. Der etwa erdgroße und potenziell lebensfreundliche Planet könnte damit nicht nur ein lohnendes Ziel für eine erste interstellare Mission sein – auf ihm könnte es auch außerirdisches Leben geben. Das allerdings setzt voraus, dass es auf dem Erdzwilling auch flüssiges Wasser gibt.
Nachschub muss her
Doch wie wahrscheinlich ist die Präsenz von Wasser auf Proxima Centauri b? Die Temperaturen sind auf dem Erdzwilling zwar mild genug, um dies zu erlauben. Weil aber sein Zentralstern zu häufigen Strahlenausbrüchen neigt, könnten starke Sternenwinde das vorhandene Wasser immer wieder verdampfen und ins All hinaus wehen.
Das aber bedeutet: Um dauerhaft Ozeane und andere Gewässer auf dem Planeten zu erhalten, müsste der Wasservorrat des Planeten immer wieder aufgefüllt werden – beispielsweise durch die Einschläge wassereisreicher Kometen. Tatsächlich zeigen Aufnahmen des Proxima-Centauri-Systems, dass der Stern von mehreren Staubgürteln umgeben ist, die Brocken von bis zu 50 Kilometern Größe enthalten könnten.