Kosmische Extremisten: Astronomen haben erste Indizien zum Ursprung der rätselhaften kosmischen Radioblitze gefunden. Neue Teleskopdaten zeigen, dass diese Fast Radiobursts (FRB) erstaunlich stark polarisiert und „verdreht“ sind. Dies spricht dafür, dass diese extrem energiereichen Pulse aus einem starken Magnetumfeld stammen, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten. Möglicherweise ist ein Neutronenstern neben einem massereichen Schwarzen Loch die Ursache.
Fast Radiobursts (FRB) gelten als eines der großen Rätsel der modernen Astronomie. Denn diese kosmischen Radiopulse entladen in wenigen Millisekunden so viel Energie, wie die Sonne an einem ganzen Tag ausstrahlt. Zumindest einige von ihnen scheinen zudem aus anderen Galaxien zu stammen – umso erstaunlicher ist ihre enorme Intensität. Die Ursache dieser ultrakurzen Radioblitze ist bis heute unbekannt.
Mysteriöse Serien-Pulse
Noch mysteriöser ist ein Radioblitz, den das Arecibo-Radioteleskop 2015 erstmals einfing: Bei FRB 121102 folgten gleich mehrere Radiobursts kurz hintereinander. Mehr als 200 Hochenergiepulse haben die Astronomen seither aus dieser Quelle registriert. FRB 121102 ist damit der bisher einzige Fast Radioburst, der seine Pulse in Serie produziert.
Anfang 2017 haben Forscher die Quelle dieser rätselhaften Serien-Radiopulse in einer rund drei Milliarden Lichtjahre entfernten Zwerggalaxie lokalisiert. Die Messungen legten zudem nahe, dass die Pulse von einer eher kleinen Quelle ausgehen – möglicherweise einem schnellrotierenden, nur rund zehn Kilometer großen Himmelskörper. Doch wie kann dieser so enorme Energiemenge erzeugen?