„Unmöglich“ hell: Eine extreme Röntgenquelle in einer fernen Spiralgalaxie gibt Astronomen Rätsel auf. Denn die intensive Strahlung stammt nicht von einem Schwarzen Loch, sondern von einem sich schnell drehenden Neutronenstern. Dieser jedoch gibt tausendfach mehr Strahlung ab, als er gängiger Theorie nach dürfte. Warum er trotzdem nicht auseinander fliegt, darüber können die Forscher bisher nur spekulieren.
Sie sind wie Leuchtfeuer im Weltraum: In einigen Galaxien unserer kosmischen Nachbarschaft haben Astronomen extrem helle Röntgenquellen entdeckt. Diese sogenannten ultraluminous X-Ray Sources (ULX) strahlen heller als jedes Objekt in unserer eigenen Milchstraße. Die von ihnen als Strahlung abgegebene Energie ist so hoch, dass nur aktive Schwarze Löcher als Urheber dieser Röntgenstrahlung in Frage kommen – so dachte man jedenfalls bisher.
Extreme Leuchtkraft
Jetzt jedoch haben Gian Luca Israel vom Nationalen Astrophysikalischen Institut Italiens und seine Kollegen ein Objekt entdeckt, das dieser gängigen Lehrmeinung widerspricht – und das gleich in zweierlei Hinsicht. Es handelt sich um eine helle Röntgenquelle in der rund 50 Millionen Lichtjahre von uns entfernten Spiralgalaxie NGC 5907.
Beobachtungen mit mehreren Röntgensatelliten, darunter dem Weltraumteleskop XMM-Newton, ergaben, dass diese Röntgenquelle rund 10 hoch 40 Erg pro Sekunde an Strahlungsenergie abgibt – das ist mehr als jedes in unserer Milchstraße bekannte Objekt. Die Sonne bräuchte 3,5 Jahre, um die gleiche Strahlungsmenge abzugeben. Damit entspricht diese Röntgenquelle eigentlich einer typischen ULX.