Seltsame Pulse: Astronomen haben ungewöhnliche Radiosignale vom nahen Stern Ross 128 aufgefangen. Das Arecibo-Radiotelekop registrierte im Mai quasi-periodische Pulse von diesem rund zehn Lichtjahre entfernten Roten Zwerg. Die mögliche Ursache dieser Radiosignale ist bisher unklar, wie die Forscher berichten. Was dahinter stecken könnte, versuchen die Astromomen zurzeit mit neuen Beobachtungen herauszufinden.
Im Rahmen der „Red Dot“-Kampagne beobachten Astronomen schon länger eine Reihe naher Roter Zwerge mit dem Arecibo-Radioteleskop. Ziel ist es, das Verhalten und die Umgebung dieser Sterne genauer zu erkunden, um noch unentdeckte erdähnliche Planeten in ihren Orbits aufzuspüren. Mit Erfolg: 2016 entdeckten sie so einen Erdzwilling um unseren nächsten Nachbar, Proxima Centauri.
Periodische Pulse
Doch im Mai 2017 stießen die Red-Dot-Forscher während einer neuen Beobachtungsphase auf ein unerwartetes Signal: „Wir stellten fest, dass wir einige sehr seltsame Signale im Zehnminuten-Spektrum von Ross 128 eingefangen hatten“, berichtet Abel Méndez vom Arecibo-Radioteleskop. Dieser Rote Zwerg liegt 10,89 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Das Radioteleskop fing diese Radiosignale im Frequenzbereich von vier bis fünf Gigahertz auf, als es auf Ross 128 gerichtet war. „Die Signale bestanden aus Breitband-Pulsen, die nichtpolarisiert waren und sich quasi-periodisch wiederholten“, berichtet Méndez. Zudem zeigten die Signale Anzeichen für eine relativ starke Streuung. „Sie scheinen einzigartig für Ross 128 zu sein“, so der Forscher.