Starke Strahlendusche: Im Jahr 5480 vor Christus wurde die Erde offenbar von einem ungewöhnlich starken Puls kosmischer Strahlung getroffen. Das haben Forscher anhand erhöhter Kohlenstoff-14-Werte in Baumringen aus dieser Zeit herausgefunden. Dieser Peak sei im Kontext des Holozäns außergewöhnlich stark, berichten sie. Welche Ursache diese Strahlendusche hatte, ist bisher unklar, möglicherweise durchlebte die Sonne eine Phase ungewöhnlicher Aktivität.
Die Jahresringe von Bäumen helfen nicht nur bei der Erforschung des vergangenen Klimas, sie können auch kosmische Ereignisse aufdecken. Denn immer dann, wenn besonders viele energiereiche kosmische Teilchen auf die Erde treffen, steigt der C-14-Gehalt der Atmosphäre – und dies wird von den Bäumen in ihrem Holz konserviert.
So entdeckten Forscher vor einigen Jahren, dass im Jahr 775 ein außergewöhnlich starker Strahlenpuls die Erde traf. Kurzzeitig stieg dabei die kosmische Strahlung um das 20-Fache an – so stark wie zu keiner anderen Zeit in den letzten 11.000 Jahren. Die Ursache jedoch blieb unklar, denn für eine Sonneneruption war der Puls zu stark, Hinweise auf eine nahe Supernova gab es nicht. Möglicherweise war ein Gammastrahlenausbruch schuld, so die jüngste Hypothese.
Peak vor rund 7.400 Jahren
Jetzt haben Fusa Miyake von der Universität Nagoya und ihre Kollegen einen weiteren dieser rätselhaften Strahlenpulse aufgespürt. Für ihre Studie hatten sie die Jahresringe im mehrere tausend Jahre alten Holz einer nordamerikanischen Grannenkiefer (Pinus longaeva) untersucht. Bei der Analyse der C-14-Werte für den Zeitraum von 5490 bis 5471 vor Christus stießen die Forscher auf einen auffallenden Peak.