Himmelsschauspiel: Heute Mittag ereignet sich eine Sonnenfinsternis – der Mond schiebt sich vor die Sonne. Bei uns in Deutschland ist diese Verdunklung nur partiell, je nach Standort sind bis zu 20 Prozent der Sonnenscheibe bedeckt. In der Arktis von Nordamerika über den Nordpol bis nach Sibirien ist hingegen ein ringförmige Sonnenfinsternis zu bestaunen. Dort bleibt von der Sonne nur ein gleißend heller Ring übrig.
Eine Sonnenfinsternis ereignet sich immer dann, wenn der Mond direkt vor der Sonne vorbeizieht. Dort, wo sein Kernschatten auf die Erdoberfläche trifft, scheint er die helle Sonnenscheibe zu verdecken. Möglich ist dies durch einen kosmischen Zufall: Der Mond ist rund 400-mal kleiner als die Sonne, gleichzeitig ist er uns aber auch rund 400-mal näher. Dadurch erscheinen uns beide Himmelskörper am Himmel nahezu gleichgroß.

Aber nicht immer deckt der dunkle Mond die gesamte Sonnenscheibe ab: Bewegt sich der Mond gerade durch den erdfernen Teil seiner elliptischen Umlaufbahn, reicht seine scheinbare Größe nicht aus, um eine totale Sonnenfinsternis zu verursachen. Stattdessen bleibt ein heller Lichtring sichtbar – man sieht eine der seltenen ringförmigen oder annulären Eklipsen. Schon im Altertum sorgte dieser spektakuläre Anblick für Staunen und gab möglicherweise den Anstoß für eine biblische Geschichte.
Lichtring über der Arktis
Eine solche ringförmige Sonnenfinsternis ereignet sich auch heute Mittag. Für Beobachter in einem Streifen von Nordamerika über den Nordpol bis Sibirien wird der Mond dabei rund 89 Prozent der Sonnenscheibe verdecken, so dass ein gut sichtbarer heller Lichtring stehen bleibt. Das Tageslicht wird sich währenddessen leicht abdimmen. Diese Phase der Annularität hält je nach Standort zwischen drei und knapp vier Minuten an.