Überraschung am Kometen: Messdaten der ESA-Raumsonde Rosetta zeigen, dass das Wasser des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko ganz anders zusammengesetzt ist als das der Erde. Es enthält drei Mal so viel Deuterium, wie Forscher im Fachmagazin „Science“ berichten. Das aber widerspricht der Theorie, dass dieser Kometentyp einst der Haupt-Wasserbringer für die junge Erde war. Die Frage, wie einst das Wasser auf unseren Planeten gelangt, ist damit wieder offen.
Die junge Erde war vor allem eins: knochentrocken. Denn in den frühen Tagen des Sonnensystems war die Erde noch so heiß, dass alle leicht flüchtigen Stoffe verdampften – und damit auch das Wasser. Das aber bedeutet, dass nahezu alles Wasser der heutigen Erde nachträglich hinzu gekommen sein muss. Als wahrscheinlichste Wasserbringer gelten schon seit längerem Asteroiden und Kometen. Denn sie stammen aus weiter außen liegenden Zonen des Sonnensystems und tragen daher noch reichlich Wasser in sich. Ihre Einschläge könnten daher das kostbare Nass auf die junge Erde gebracht haben.
Das Deuterium ist entscheidend
Stimmt diese Theorie, dann müsste das Wasser der Asteroiden und Kometen die gleiche Zusammensetzung haben wie das irdische Wasser. Übereinstimmen muss dafür vor allem der Gehalt an Deuterium, schwerem Wasserstoff. In den Wassermolekülen der Erde trägt jedes 6.400. Wasserstoffatom ein Neutron zusätzlich in seinem Kern und wird damit zu Deuterium. Nach gängiger Theorie verändert sich das Deuterium-Verhältnis mit der Entfernung eines Himmelskörpers von der Sonne und abhängig von der Bildungszeit des Wassers.
Tatsächlich stimmt das Wasser in den meisten Meteoriten aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter gut mit dem irdischen Waser überein. Diese Gesteinsbrocken könnten also durchaus Wasserbringer für die frühe Erde gewesen sein – sie enthalten aber nicht gerade viel Wasser.