Versteckte Lebens-Oase? Unter dem Südpoleis des Mars gibt es einen großen See aus flüssigem Salzwasser, wie nun Radardaten der ESA-Sonde Mars Express bestätigen. Demnach ist der subglaziale See rund 20 mal 30 Kilometer groß und von kleineren Tümpeln umgeben. Wahrscheinlich hält eine hohe Konzentration von Perchloratsalzen das Wasser in ihnen flüssig, mutmaßen die Forscher. Ob es in diesen Seen Leben gibt, bleibt jedoch offen.
Auch wenn es nicht so scheint: Auf dem Mars gibt es Wasser. Allerdings liegt dieses fast nur als Wasserdampf oder Eis vor – beispielsweise in Gletschern unter der Oberfläche und in den Eiskappen der marsianischen Pole. Aber auch Reste flüssigen Wassers könnte es nach jüngsten Daten von Raumsonden und Rovern geben. Indizien dafür sind Perchlorat-haltige Laugen im Mars-Untergrund, die zumindest zeitweise flüssig sein könnten.
Fahndung nach flüssigem Wasser unter dem Marseis
Ein weiteres Reservoir möglicherweise flüssigen Wassers könnte unter der Eiskappe am Mars-Südpol liegen. Erste Hinweise darauf lieferten im Jahr 2018 Daten des Radarsensors MARSIS an Bord der ESA-Sonde Mars Express. Die Messungen zeigten eine hellreflektierende Schicht an der Basis des dicken Eispanzers. Doch aus den Daten ging nicht hervor, ob es sich nur um wassergesättigtes Material oder Schichten flüssigen Wassers handelte.
Jetzt haben Elena Pettinelli von der Universität Roma Tre und ihre Kollegen weitere Daten des MARSIS-Instruments ausgewertet. Ihre Analysen basieren auf 134 Radarprofilen, die die ESA-Raumsonde zwischen 2010 und 2019 in der Region Ultimi Scopuli erstellt hatte. Dieses Gebiet liegt auf rund 80 Grad südlicher Breite und ist von einem gut einen Kilometer dicken Eispanzer bedeckt. Die Forscher wandelten für ihre Analysen eine Methode ab, mit der auf der Erde schon mehrere subglaziale Seen auf Grönland und in der Antarktis gefunden wurden.