Marsianische Strahlendusche: Auch der Mars wurde von einem starken Sonnensturm getroffen. Dieser erzeugte eine helle Protonen-Aurora über dem gesamten Planeten und überzog die Marsoberfläche mit harter Strahlung. Der NASA-Marsrover Curiosity registrierte dabei die stärkste Strahlenbelastung seit seiner Landung – Astronauten hätten so viel Strahlung abbekommen wie bei 30 Brust-Röntgenaufnahmen. Entsprechend wichtig seien Schutzmöglichkeiten für künftige Marsastronauten, so die NASA.
Unsere Sonne ist momentan so aktiv wie lange nicht mehr. Weil sie sich dem Maximum ihres elfjährigen Aktivitätszyklus nähert, durchläuft sie besonders viele starke Strahlungsausbrüche und Plasmaeruptionen. Einer dieser Sonnenstürme traf am 11. Mai 2024 die Erde mit voller Wucht und verursachte Polarlichter selbst in südlichen Gefilden. Der Einstrom energiereicher Teilchen störte das irdische Magnetfeld so stark, dass selbst Kompasse in der Tiefsee ausschlugen.
Doch die Erde ist nicht der einzige Planet, der die aktive Sonne zu spüren bekommt. Am 20. Mai 2024 wurde auch unser Nachbarplanet Mars von einem heftigen Strahlenausbruch getroffen. Der X12-Flare überzog den Roten Planeten mit einer Dusche aus energiereichen Röntgen- und Gammastrahlen, wenig später folgten schnelle Ströme geladener Teilchen. Der Sonnensturm traf auch Raumsonden im Marsorbit und Rover auf der Planetenoberfläche.
Protonen-Aurora über dem gesamten Planeten
Das hatte Folgen: Die Orbitersonde Mars Odyssey wurde dermaßen von harter Strahlung und energiereichen Teilchen geflutet, dass ihre zur Orientierung genutzte Sternenkamera vorübergehend ausfiel, wie die NASA berichtet. Die Sonde MAVEN hingegen konnte während des Sonnensturms eine der Auswirkungen aus nächster Nähe verfolgen: Um den gesamten Mars entstand eine starke Protonen-Aurora und ließ den Planeten im UV-Bereich hell aufleuchten.