Planetarer Todesfall: Astronomen haben einen sonnenähnlichen Stern entdeckt, der mindestens einen seiner Planeten verschlungen haben muss. Darauf deutet unter anderem ein starker Überschuss an Lithium im 300 Lichtjahre entfernten Sonnenzwilling hin. Wahrscheinlich stürzte der Planet in diesen Stern, als er und seine Artgenossen weiter nach innen wanderten – ähnlich wie es Jupiter in unserem Sonnensystem einst tat.
Dass es in Planetensystemen gefährlich zugehen kann, davon zeugt auch unser Sonnensystem: Unsere Erde erlebte eine gewaltige Kollision, aus der der Mond entstand und auch dieser hat enorme Einschläge hinter sich. Astronomen vermuten zudem, dass der Gasriese Jupiter viel weiter außen entstand und erst allmählich nach innen wanderte.
Spurensuche bei einem Sonnenzwilling
Eine solche Wanderung von Planeten kann aber auch schrecklich schief gehen, wie nun der Fall des Sonnenzwillings HIP 68468 belegt. Dieser sonnenähnliche Stern liegt rund 300 Lichtjahre von uns entfernt und ist mit sechs Milliarden Jahren ein wenig älter als unsere Sonne. Auf den ersten Blick scheint dieser Stern unauffällig und eher inaktiv.
Doch als Jorge Meléndez von der Universität Sao Paulo und seine Kollegen diesen Stern näher untersuchten, fanden sie Überraschendes. Denn der Stern besitzt nicht nur zwei Planeten, seine chemische Zusammensetzung passt auch nicht zu den gängigen Modellen der Sternenentwicklung. Entdeckt haben die Forscher dies mit Hilfe des HARPS-Spektrographen am 3,6 Meter Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile.