Neue Sicht auf unsere Galaxie: Astronomen haben erstmals den südlichen Teil der Milchstraße im Submillimeter-Bereich kartiert. Die Durchmusterung mit dem Atacama-Pathfinder-Experiment (APEX) in Chile liefert eindrucksvolle, hochauflösende Bilder von Sternenwiegen und dem dichten kalten Gas in unserer Galaxie. Die Submillimeter-Strahlung eröffnet zudem einen neuen Blick in das „kalte“ Universum – Materie nur knapp über dem absoluten Nullpunkt.
Unsere Heimatgalaxie ist noch lange nicht vollständig erforscht. Zwar haben Astronomen die Altersverteilung und auch den Wasserstoff in der Milchstraße schon ausgiebig kartiert. Dennoch entdecken sie in unserer Galaxie noch neue Sterne, Anomalien im interstellaren Gas und sogar ein zuvor verborgenes riesiges Schwarzes Loch.
„Kaltes“ Universum sichtbar gemacht
Das Projekt „APEX Telescope Large Area Surveys of the Galaxy“ (ATLASGAL) trägt nun dazu bei, unser Wissen noch ein Stück zu erweitern. Im Rahmen dieser Durchmusterung tasten Astronomen die Milchstraße im Submillimeter-Bereich ab, in einer Strahlung, die mit einer Wellenlänge von 0.87 Millimetern zwischen infrarotem Licht und Radiowellen liegt. Dies geschieht mit Hilfe des Atacama-Pathfinder-Experiment (APEX) in Chile.
Der große Vorteil: Das Submillimeter-Teleskop macht sozusagen das „kalte Universum“ sichtbar, denn es zeigt Gas und Staub, deren Temperatur nur ein paar Dutzend Grad über dem absoluten Nullpunkt liegt. Dadurch können Astronomen beispielsweise einen detailreichen Blick auf die Verteilung dichten, kalten Gases entlang der Ebene der Milchstraße gewinnen. Auch Sternenwiegen lassen sich damit in neuem Licht betrachten.