Ertappt: Erstmals haben Astronomen den Transit eines Exoplaneten vor einem sonnenähnlichen Stern von der Erde aus erspäht. Trotz atmosphärischer Turbulenzen und einem eher kleinen Teleskop registrierten sie das verräterische Abdimmen des Sternenlichts durch die vor ihm vorbeiziehende Supererde. Die dabei eingesetzte Methode könnte künftig dabei helfen, neu entdeckte „Erdzwillinge“ weiter zu erforschen, wie die Forscher in den „Astrophysical Journal Letters “ berichten.
{1l}
Der Nachweis von Exoplaneten mit Hilfe der Transitmethode war bisher eine Domäne der Weltraumteleskope. Ungestört durch Turbulenzen der Atmosphäre können sie besser registrieren, wenn ein Planet vor seinem Stern vorbei läuft und dabei dessen Licht um eine Winzigkeit dimmt. Doch die Störungen durch die Atmosphäre sind nicht unüberwindbar, wie jetzt Ernst de Mooij von der Queen’s University in Belfast und seine Kollegen demonstrieren.
Supererde im Visier
Auch mit erdbasierten Teleskopen lässt sich der Transit eines Exoplaneten vor seinem Stern theoretisch beobachten – wenn der Stern nahe genug liegt und der Planet relativ dicht am Stern vorüberläuft. Ob das tatsächlich funktioniert, haben die Astronomen nun sogar mit einem relativ kleines Teleskop ausprobiert: den 2,5 Meter-Spiegel des Nordic Optical Telescope auf La Palma. Allerdings passten sie die Instrumente und Optiken des Teleskops so an, dass sie Störsignale durch atmosphärische Turbulenzen aus den Beobachtungen herausfiltern konnten.