Ungewohnte Perspektive und Farbe: Diese Aufnahme zeigt unseren Heimatplaneten vom Mars aus gesehen. Dieses „Familienfoto“ von Erde und Mond stammt von der NASA-Sonde Mars Reconnaissance Orbiter und wurde aus 205 Millionen Kilometer erstellt. Die Erde erscheint hier rötlich, weil die Kamera an Bord der Sonde unseren Planeten im Infrarot und in Falschfarben aufgenommen hat.
Der Blick aus dem Orbit auf unsere Erde ist fast schon alltäglich: Astronauten der Internationalen Raumstation, aber auch Raumsonden haben uns schon viele spektakuläre Aufnahmen unseres Planeten beschert. Darunter der Schatten einer Sonnenfinsternis auf der Erde, Nachtansichten Europas oder Polarlichter aus dem Orbit gesehen. Berühmt geworden sind auch die Aufnahmen des Erdaufgangs über der Mondoberfläche, die die Astronauten der Apollomissionen gemacht haben.
Rötlich statt blau
Jetzt liefert uns die NASA-Marssonde Mars Reconnaissance Orbiter einen neuen Blick auf unseren Planeten. Das Portrait von Erde und Mond stammt vom High Resolution Imaging Science Experiment, kurz HiRISE. Es diente dazu, die Helligkeit der Kamera zu kalibrieren, weil relativ genau bekannt ist, wie viel Licht der angestrahlte Mond ins All zurückwirft.
Die Aufnahme zeigt unsere Erde aus 205 Millionen Kilometern Entfernung. Zu sehen sind Australien und Teile der Antarktis und Südostasiens. Die Erde erscheint in dieser Falschfarben-Aufnahme eher rötlich als blau. Denn die HiRISE-Kamera erstellt Bilder gleichzeitig in drei verschiedenen Wellenlängen des Lichts: infrarot, rot und blaugrün. Diese drei Kanäle werden in dieser Aufnahme als rot, grün und blau wiedergegeben. Vegetation erscheint dabei rötlich.
Der Abstand von Mond und Erde zueinander erscheinen in dieser Aufnahme geringer, als sie tatsächlich sind, weil der Mond vom Mars aus gesehen bei diesem Foto hinter der Erde steht. Tatsächlich ist der Mond rund 30 Erddurchmesser von unserem Planeten entfernt. Weil er vom Mars aus im Vergleich zur Erde sehr viel dunkler erscheint, wurden beide Himmelskörper in dieser Aufnahme mit verschiedenen Helligkeitsskalen entwickelt.
(NASA, 09.01.2017 – NPO)