Erfolg im zweiten Anlauf? Die am Donnerstag gestartete kommerzielle US-Landesonde „Odysseus“ ist auf Kurs zum Mond und hat erste Aufnahmen zurück zur Erde geschickt. Geht weiter alles glatt, soll die knapp zwei Tonnen schwere und mit mehreren Instrumenten ausgerüstete Sonde am 22. Februar auf dem Mond aufsetzen. Es wäre die erste Mondlandung eines US-Vehikels seit Ende der Apollo-Missionen und eine wichtige Vorbereitung für die bemannte Mondlandung der NASA im Rahmen der Artemis-Mission.
Seit Ende der Apollo-Missionen im Jahr 1972 hat kein Mensch mehr den Mond betreten und nur einer Handvoll unbemannter Sonden ist die sanfte Landung auf dem Erdtrabanten geglückt, darunter den chinesischen Chang’e-Landesonden, der indischen Sonde Chandrayaan-3 und jüngst dem japanischen SLIM-Mondlander – dieser landete jedoch kopfüber. Die NASA hat seit Apollo keine Landesonde mehr zum Mond gebracht und setzt nun für die Rückkehr auf kommerzielle Partner – bisher jedoch mit wenig Erfolg: Der US-Mondlander „Peregrine“ scheiterte im Januar 2024 wegen technischer Probleme schon auf dem Hinflug.
Erfolgreicher Start…
Jetzt soll es endlich klappen: Seit dem 15. Februar 2024 ist erneut eine US-Mondsonde zum Erdtrabanten unterwegs. Die Landesonde „Odysseus“, kurz Odie, wurde vom US-Unternehmen Intuitive Machines konstruiert und startete an Bord einer Falcon-9-Trägerrakete von SpaceX zum Mond. Die rund 2,5 Tonnen wiegende, sechseckige Sonde ist rund vier Meter hoch, 1,50 Meter breit und hat mehrere wissenschaftliche Instrumente der NASA, aber auch privater Anbieter an Bord.
„Erneut sind wissenschaftliche Instrumente der NASA auf dem Weg zum Mond“, sagte NASA-Administrator Bill Nelson. Man werde damit zwar keine neuartige Forschung betreiben, die Mission diene aber als Vorbereitung für die bemannte Artemis-Mission und stütze die künftige kommerzielle Raumfahrt. Geplante Landestelle der Odysseus-Raumsonde ist der Malapert-Krater in der Nähe des lunaren Südpols.
…und bisher planmäßiger Flug
Bisher verläuft der Flug nach Plan: die Mondsonde erreichte den Weltraum und zündete erfolgreich ihre Antriebsdüsen, die mit flüssigem Methan und Sauerstoff als Kraftstoff laufen. Sie sind für die Bremsmanöver am Mond essenziell. Kurz nach Trennung von der Trägerrakete aktivierte das Bodenteam die Kamera der Sonde und ließ sie über einen Zeitraum von zwei Stunden mehrere „Selfies“ erstellen – Panorama-Aufnahmen, die Teile der Raumsonde und die Erde zeigen. Diese Aufnahmen wurden am Samstag veröffentlicht.
„Odysseus ist weiterhin in bestem Zustand und die Flight Controler bereiten die Korrekturmanöver vor, die für das Einschwenken in den lunaren Orbit nötig sind“, berichtet Intuitive Machines. Der Eintritt in den Mondorbit ist für den 21. Februar geplant, die Mondlandung der Raumsonde für den 22. Die genaue Landezeit wird heute im Laufe des Tages bekannt gegeben und die Landung der Odysseus-Sonde soll dann live übertragen werden.
Quelle: Intuitive Machines, NASA
