Sparmaßnahme für Weltraum-Veteranen: Die NASA hat am Wochenende eines der fünf noch aktiven Wissenschafts-Instrumente der Raumsonde Voyager 2 abgeschaltet. Weil Strom an Bord der inzwischen 47-jährigen Sonde knapp wird, sei der Plasmasensor am ehesten entbehrlich, teilte die US-Raumfahrtbehörde mit. Diese Maßnahme soll dafür sorgen, dass die restlichen vier Instrumente von Voyager 2 einige Jahre länger arbeiten können. Doch was bedeutet dies für die Messdaten?
Die Voyager-Sonden sind die fernsten aktiven Vorposten der Menschheit – und ein Wunder an robuster Technik: Obwohl sie bereits 1977 ins All gestartet sind, liefern sie noch immer einzigartige Daten und durchfliegen bereits den interstellaren Raum. Allerdings macht sich das Alter inzwischen bemerkbar: Die NASA musste schon mehrfach kreative Lösungen für Defekte im alternden Bordcomputer oder den Manövrierdüsen finden.

Ein größeres Problem ist die Stromversorgung der beiden Weltraum-Veteranen: Sie bekommen ihre Energie aus einem thermoelektrischen Radioisotopen-Generator (RTG), dessen winziger Plutoniumvorrat zur Neige geht: Pro Jahr verliert er rund vier Watt an elektrischer Leistung. 2019 verordnete die NASA den Sonden deshalb ein radikales Sparprogramm, bei dem alle nichtessenziellen Systeme und ein Großteil der Heizungen abgeschaltet wurden. Im April 2023 schaltete die NASA zudem ein Sicherungssystem gegen Spannungsschwankungen ab, um auch dessen kleine Stromreserve anzapfen zu können.
Aus für das Plasma Science Instrument
Doch jetzt hat Voyager 2 trotz dieser Maßnahmen einen kritischen Punkt erreicht: Die Stromversorgung reichte nicht mehr für die fünf noch arbeitenden wissenschaftlichen Instrumente. Die NASA war daher gezwungen, eines davon abzuschalten, damit die restlichen weiter funktionieren können. „Wir haben daran gearbeitet, dies so lange wie möglich hinauszuzögern“, erklären die Missionsverantwortlichen vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA. Aber jetzt sei dies unumgänglich geworden.